Betriebliche Ausbildung stärken
Mit diesem Leistungswettbewerb möchte das Handwerk vor allem die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Ausbildungsleistungen des Handwerks sensibilisieren und die Vorzüge der betrieblichen Ausbildung herausstellen. „Mit diesen Wettbewerb wird auch die Achtung vor der beruflichen Arbeit im Handwerk gestärkt“, sagt Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. Der Erfolg der Junghandwerkerinnen und Junghandwerker sei immer auch ein Verdienst der Ausbilder, die den Nachwuchs betreuen. Dieses Ergebnis sei darüber hinaus aber auch ein Erfolg des dualen Ausbildungssystems – also der guten theoretischen Wissensvermittlung in den Berufsschulen in Verbindung mit der praktischen Wissensvermittlung im Betrieb, so Herrmann weiter.
Am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks, dem größten Berufswettbewerb in Europa, kann nur teilnehmen, wer die Gesellenprüfung mit der Note „gut“ oder besser abgeschlossen hat. Das ist in diesem Jahr 372 Junghandwerkerinnen und -handwerkern aus der Region gelungen. Diese hohe Teilnehmerzahl wertet Harald Herrmann als Beleg für die engagierte Ausbildungsarbeit der Betriebe: „Nicht nur die Leistungen der Jugendlichen sind überdurchschnittlich, auch unsere Betriebe engagieren sich überdurchschnittlich für die Ausbildung junger Menschen. Die Wettbewerbsteilnahme ihrer Schützlinge ist ein Aushängeschild für den Betrieb.“
Nahezu alle Kammersiegerinnen und Kammersieger des Jahres 2022 wurden anhand der Note der praktischen Gesellenprüfung ermittelt. Allein bei den Maurern und Zimmerern gab es einen praktischen Wettstreit.
Frauen im Aufwind
Insgesamt gab es im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen 43 erste Plätze, 26 zweite und 20 dritte Plätze. Jede dritte Auszeichnung ging wie schon in den vergangenen Jahren an eine Gesellin. Insgesamt 32 Frauen setzten sich in der Konkurrenz zu den Gesellen durch, darunter auch in bislang eher männerdominierten Berufen. Kammersiegerinnen gab es unter anderem bei den Bäckern, den Anlagenmechanikern Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik und Tischlern. Im Landkreis Reutlingen, der Landkreis mit den meisten Betrieben im Kammerbezirk, gab es auch die meisten Siegerinnen und Sieger: 25 Junghandwerker nämlich. Es folgen der Landkreis Tübingen mit 22, der Landkreis Sigmaringen mit 17, der Landkreis Freudenstadt mit 14 und der Landkreis Zollernalb mit 11 Siegerinnen und Siegern.
Traditionsreicher Wettbewerb
Am Leistungswettbewerb, der seit 1951 ausgetragen wird, können junge Handwerkerinnen und Handwerker teilnehmen, die ihre Abschluss- oder Gesellenprüfung in der Prüfungszeit Winter (Vorjahr) bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt haben und zum Zeitpunkt der Prüfung das 28. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Außerdem müssen sie im praktischen Teil der Gesellenprüfung die Note gut oder besser erreicht haben. Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3.000 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker am PLW teil. Besonders erfolgreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Chance auf ein Stipendium zur beruflichen Weiterbildung der Stiftung „Begabtenförderung berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Parallel findet der Wettbewerb „Die Gute Form – Handwerker gestalten“ statt. Hier dreht sich alles um das anspruchsvolle Bearbeiten von Materialien und Formen und die ästhetische Qualität der Arbeiten der Junghandwerker. Die Teilnahmebedingungen entsprechen denen des Leistungswettbewerbs.
Nachstehend die Liste der Kammersiegerinnen und -sieger und deren Ausbildungsbetriebe.
Handwerkskammer Reutlingen
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