Sei es klassisch Eiche oder Nussbaum oder modern Roteiche oder Esche: Das schönste Parkett erhält erst durch die Oberflächenveredlung seinen besonderen Charme. Die Veredlung ist zudem für dauerhaften Schutz und Qualitätserhalt des Holzbodens wichtig. So ist das Parkett je nach Finish unterschiedlich stark vor Belastungen, Druck, Schmutz und anderen Einwirkungen geschützt. Die Veredlung mit Lack oder Öl prägt also Charakter und Wirkung des Bodens. Die Wahl will deshalb wohl überlegt sein.
Ein Parkettboden in einer Hotellobby wird natürlich mehr gefordert als der Boden im heimischen Wohnzimmer, der nur Socken ertragen muss. Die Oberflächenveredlung des Parketts mit Lack bietet sich je nach Nutzung unter anderem für Böden an, die stark beansprucht werden, so in Sporthallen, Tanzsälen oder auch Gaststätten. Aber auch in den eigenen vier Wänden hat man die Wahl zwischen Lack und Öl. Die Lack-Versiegelung kann einen sehr ausgewogenen Schutz des Holzes bei gleichzeitig eleganter Optik bieten. Für die richtige Balance gilt: Der Lack hat hart genug zu sein, um gute Abriebfestigkeit sicherzustellen und darf bei hoher Belastung nicht brechen, muss deshalb auch Elastizität aufweisen. Weil Lack das Holz dauerhaft versiegelt, ist das Parkett dann weniger pflegeintensiv. „Hier bieten sich zum Beispiel Lösungsmittel freie Wasserlacke an, die der ausgebildete Fachbetrieb aufbringt“, erklärt vdp-Vorsitzender Schmid.
Behandlung mit Öl und Wachs: Holzstruktur bleibt erhalten
Für Öl zur Oberflächenbehandlung von Parkett spricht: Die matte, natürliche Optik von Ölen lässt den Holzcharakter des Parketts besonders gut zur Geltung kommen. Ist das Öl in das Holz eingedrungen, so bleibt die offenporige Holzoberfläche in ihrer natürlichen, widerstandsfähigen Struktur erhalten, der Boden kann sozusagen atmen. Außerdem kommt die Maserung des Holzes bei fachlich guter Arbeit besonders schön zur Geltung. Neben den transparenten Naturölen sind auch farbige Öle erhältlich. „Eine mutige Entscheidung, mag man denken. Doch je nach Tönung können Farböle die Maserung von Hölzern besonders schön zur Geltung bringen“, erklärt Schmid. Auch für eine Rundumerneuerung des Parketts kämen neue Öle in unterschiedlichen Farben infrage.
Pflegehinweise beachten
Fällt die Wahl auf Öl statt auf Lack gilt es in jedem Fall zu bedenken: Die Unterhaltspflege ist etwas aufwändiger als bei lackiertem Parkett. So sollte mit normalem Öl behandelter Boden öfter nachgeölt werden, bei Hartwachs-Ölen ist dies seltener notwendig. Je nach Beanspruchung und Belastung des Parketts sollte das gut geölte Parkett regelmäßig mit den passenden Pflegemitteln behandelt werden. Das stärkt den Schutz und ist gut für den dauerhaften Werterhalt des Parketts. Kommt es doch zu Beschädigungen, so lassen sich bei naturfarben geöltem Parkett die in Mitleidenschaft gezogenen Partien in der Regel gut ausbessern, eine partielle Renovierung ist an den notwendigen Stellen ansatzfrei möglich. Kratzer oder Druckstellen können im Vergleich zum lackierten Parkett zwar leichter in das Holz eindringen, können aber auch wieder entfernt werden. Verschmutzungen oder vergossene Getränke wie Kaffee oder Rotwein lassen sich bei rechtzeitigem Handeln gut entfernen, so auch bei lackiertem Parkett.
Erst die Reinigung, dann die Pflege
Wie auch auf anderen Böden gilt: Erst muss der Schmutz weg, dann kann das Pflegeprogramm starten. Ein weicher Besen oder der Staubsauger mit entsprechendem Aufsatz sorgen für die Entfernung der groben Partikel. Dann kann mit einem nebelfeuchten Tuch weitergemacht werden, eventuell in Verbindung mit einem passenden Pflegemittel mit Selbstglanzemulsion. Dazu Schmid: „Beim feuchten Wischen sollte man immer ein zu der Oberfläche passendes Reinigungsmittel einsetzen.“ Sonst werden zum Beispiel geölte Oberflächen durch falsche Reinigungsmittel geschädigt statt gepflegt. „Weniger kann also mehr sein. Doch ist man beim Blick in die Empfehlungen der Hersteller stets auf der sicheren Seite“, sagt Schmid.
Infobox: Hochwertiges Massivparkett besteht aus Vollholz in Form von Stab-, Mosaik- oder Hochkantlamellenparkett mit je nach Form unterschiedlichen Abmessungen und Dicken. Fertig- beziehungsweise Mehrschicht-Parkett besteht aus einem zwei- bis drei-schichtigen Aufbau, wobei die oberste Schicht eine mindestens 2,5 Millimeter dicke Nutzschicht aus Vollholz aufweisen muss. Ein Echtholzboden kann daher mehrfach überarbeitet werden.
Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle in Bad Honnef. Zurzeit sind 22 Parkett-Hersteller im vdp organisiert, die mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentieren. Auf seiner Website www.parkett.de informiert der vdp Fachleute und Endverbraucher über alles Wissenswerte rund um das Parkett.
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