Anzeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse können beispielsweise Müdigkeit und Gewichtszunahme, Depression, Verstopfung, Haarverlust und Frieren sein. Demgegenüber können Herzrasen, übermäßiges Schwitzen und Durchfälle auf eine Überfunktion hinweisen. Bei einem entsprechenden Verdacht bestimmt die Hausärztin oder der Hausarzt mit einer Blutuntersuchung die Schilddrüsenwerte. Eine Ultraschalluntersuchung zeigt die Größe der Schilddrüse sowie eventuelle Knotenbildungen. Und bei Bedarf kann eine nuklearmedizinische Untersuchung, eine sogenannte Szintigraphie, die Stoffwechselvorgänge in der Schilddrüse darstellen.
Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse ohne auffällige Knotenbildung kann oft medikamentös behandelt werden. Bei bestimmen Arten von Knotenbildungen ist jedoch eine Operation angeraten. „In manchen Fällen kann aber auch eine Radiojod-Therapie erfolgen“, sagt Dr. Eisenbach: „Dabei zerstört man durch entsprechende Medikamente mit einem radioaktivem Jod-Isotop leider die Zahl der Schilddrüsenkarzinome, also der Krebserkrankungen, zugenommen, sagt die Fachärztin. Diese hätten jedoch erfreulicherweise in den allermeisten Fällen eine sehr gute Prognose.
Die Schilddrüse ist für die Speicherung von Jod und die Bildung von jodhaltigen Schilddrüsenhormonen zuständig. Bei Jodmangel versucht sie, dem auftretenden Hormonmangel entgegenzuwirken, indem sie sich selbst vergrößert. Das sogenannte Jodmangelstruma entsteht, der Volksmund spricht vom Kropf. Lebensmittel aus dem Meer, also Algen, Seefische und Meeresfrüchte, enthalten relativ viel Jod. Darüber hinaus kann man zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung die täglich empfohlene Jodzufuhr von 180 bis 200 Mikrogramm mit dem sparsamen Einsatz von jodiertem Speisesalz unterstützen.
Die Schilddrüse: kleines Organ mit großer Wirkung, Vortrag von Dr. Joanna Eisenbach, Leitende Oberärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Wertachkliniken, am 28. September um 19.30 Uhr im Ferdinand-Wagner-Saal Schwabmünchen, Fuggerstraße 20 Eintritt frei
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