- Nettovertriebsleistung auf 14,3 Mrd. Euro gestiegen, über 80 Prozent von Privatanlegern
- 7,3 Mio. Wertpapiersparpläne, plus 280.000
- Wirtschaftliches Ergebnis im ersten Halbjahr 2022 bei 971 Mio. Euro, getrieben durch ein gutes operatives Geschäft und Bewertungseffekte
- Gesamtjahresprognose bereits nach sechs Monaten übertroffen, Ausblick auf zweites Halbjahr von starken Unsicherheiten geprägt
Das Wertpapiersparen steht in Zeiten hoher Inflation und nur leicht gestiegener Zinsen hoch im Kurs: Die Deka-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr eine Gesamt-Nettovertriebsleistung von 14,3 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2021: 13,6 Mrd. Euro). Über 80 Prozent der angelegten Gelder stammten von Retailkunden: Mit einem Nettoabsatz von 11,6 Mrd. Euro lag der Absatz mit dieser Kundengruppe noch einmal über dem Vorjahreszeitraum (11,1 Mrd. Euro). Nachgefragt wurden vor allem Aktienfonds und Zertifikate. Auch die Zahl der Wertpapiersparpläne erhöhte sich weiter um rund 280.000 auf insgesamt 7,3 Mio. Verträge.
„Die Zahlen sind erfreulich, denn Wertpapiere sind in der aktuellen Situation der beste Inflationsschutz für die Ersparnisse der Menschen. Vor allem für einen Fondssparplan ist immer die richtige Zeit – gerade jetzt bei volatilen Märkten, nach wie vor geringen Zinsen und hoher Inflation“, sagt Dr. Georg Stocker, Vorstandsvorsitzender der DekaBank. „In den Sommermonaten haben die Anleger bislang vorsichtiger agiert. Sie bleiben investiert, haben aber abgewartet, welche Energiepreissteigerungen und Umlagen auf sie zukommen.“
Der Nettoabsatz der Aktienfonds lag mit 3,7 Mrd. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau (3,6 Mrd. Euro), ähnlich verhielt es sich bei Immobilienfonds mit 1,4 Mrd. Euro (1,5 Mrd. Euro). Mit 5,2 Mrd. Euro (3,4 Mrd. Euro) stark nachgefragt waren Zertifikate.
Der Nettoabsatz bei institutionellen Kunden belief sich im ersten Halbjahr auf 2,7 Mrd. Euro (2,5 Mrd. Euro).
Die Total Assets lagen marktbedingt mit 366,8 Mrd. Euro unter dem Jahresendwert 2021 von 395,1 Mrd. Euro. Der positiven Vertriebsleistung stand somit eine negative Wertentwicklung gegenüber.
Das Wirtschaftliche Ergebnis übertraf im ersten Halbjahr 2022 mit 970,9 Mio. Euro deutlich das Ergebnis des ersten Halbjahres 2021 (342,9 Mio. Euro) und die im April veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr in Höhe von rund 550 Mio. Euro. Treiber des Ergebnisses waren zum einen die gute Geschäftsentwicklung sowie marktbedingte positive Bewertungseffekte. Ohne diese Bewertungseffekte läge das Wirtschaftliche Ergebnis bei 556 Mio. Euro.
Das Provisionsergebnis steuerte mit 782,8 Mio. Euro (738,3 Mio. Euro) im ersten Halbjahr erneut den größten Teil der Erträge bei. Das Zinsergebnis lag mit 97,4 Mio. Euro rund 30 Prozent über dem Vorjahresniveau. Begünstigt durch die positive Entwicklung in den Segmenten Hotel- und Einzelhandelsimmobilien sowie Flugzeugen, eine strikte Risikodisziplin sowie ein erfolgreiches Management des Portfolios konnte die Deka-Gruppe netto Risikovorsorge im Kredit- und Wertpapiergeschäft in Höhe von 47,7 Mio. Euro auflösen.
Das Finanzergebnis machte einen Sprung auf 550,2 Mio. Euro (25,0 Mio. Euro). Darin enthalten ist ein positiver Bewertungseffekt aus der Ausweitung der Credit Spreads, die für die Bewertung der eigenen Emissionen herangezogen werden. Dieser Effekt wird sich im Laufe der Zeit voraussichtlich wieder abschwächen. Das Finanzergebnis aus Handelsbuch-Beständen erhöhte sich auf 318 Mio. Euro (134,2 Mio. Euro). Das Finanzergebnis aus Bankbuch-Beständen stieg auf 232,2 Mio. Euro (-109,3 Mio. Euro). Dieser Zuwachs ist im Wesentlichen auf den oben genannten Bewertungseffekt zurückzuführen. Zudem wurden der pauschalen Vorsorge zur Abdeckung potenzieller Risiken 115,0 Mio. Euro zugeführt (1. Halbjahr 2021: 105,0 Mio. Euro). Die Bildung und Auflösung des pauschalen Vorsorgebetrags findet im Wirtschaftlichen Ergebnis außerhalb der IFRS-GuV und ohne konkrete Zuordnung auf die Geschäftsfelder Berücksichtigung.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich auf 95,7 Mio. Euro (71,8 Mio. Euro). Darin enthalten sind versicherungsmathematische Gewinne bei Pensionsrückstellungen in Höhe von 105,6 Mio. Euro. Diese resultieren aus dem unerwartet stark gestiegenen Rechnungszins auf nunmehr 3,45 Prozent (Ende 2021: 1,15 Prozent). Dem stand marktbedingt ein Rückgang beim Planvermögen gegenüber. Diese Effekte sind in der IFRS-GuV nicht enthalten, weil sie direkt über das Eigenkapital gebucht werden. Im Wirtschaftlichen Ergebnis der Deka werden sie jedoch berücksichtigt.
Insgesamt lagen die Erträge unter Berücksichtigung der positiven Bewertungseffekte mit 1,57 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2022 um rund 70 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert (0,93 Mrd. Euro). Die Aufwendungen stiegen um drei Prozent auf 602,9 Mio. Euro. Darin enthalten sind bereits der volle Jahreswert der Bankenabgabe sowie der Beitrag zur Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen in Höhe von insgesamt 82 Mio. Euro.
Die Finanz- und Vermögenslage der Deka-Gruppe ist weiterhin solide: Das Aufwands-Ertrags-Verhältnis lag bei 39,5 Prozent (64,6 Prozent). Die bilanzielle Eigenkapitalrentabilität (vor Steuern) betrug 34,1 Prozent (13,5 Prozent). Ohne die oben aufgeführten marktbedingt positiven Bewertungseffekte belief sich das Aufwands-Ertrags-Verhältnis auf 54,3 Prozent und die Eigenkapitalrentabilität (vor Steuern) auf 19,5 Prozent.
Die harte Kernkapitalquote erhöhte sich zum Halbjahresende auf 15,8 Prozent (Ende 2021: 15,2 Prozent) und lag damit deutlich über der aufsichtsrechtlichen Anforderung.
Ausblick: Für den weiteren Jahresverlauf ist nicht abschätzbar, welche Auswirkungen die durch den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie ausgelösten Belastungen für Konjunktur und Kapitalmärkte auf die Deka-Gruppe haben. Die Prognose für das Gesamtjahresergebnis liegt leicht über dem Halbjahresergebnis 2022, allerdings ist es im zweiten Halbjahr sehr wahrscheinlich, dass sich die makroökonomischen Entwicklungen weniger vorteilhaft auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Die positiven Bewertungseffekte im bisherigen Jahresverlauf sind nicht auf das Gesamtjahr hochrechenbar und können sich im weiteren Zeitverlauf auch umkehren.
„Wir haben in allen Geschäftsfeldern Fortschritte gemacht und blicken auf ein sehr gutes erstes Halbjahr zurück. Wir sind operativ voll auf Kurs. Unser Geschäftsmodell erweist sich als stabil und krisenfest und wir sind auch für die kommenden Unsicherheiten und Herausforderungen gewappnet“, sagt Dr. Georg Stocker. „Das außergewöhnlich hohe Wirtschaftliche Ergebnis der ersten sechs Monate ist wegen der hohen Inflation und des zunehmend eingetrübten konjunkturellen Ausblicks nicht auf das Gesamtjahr hochrechenbar. Das zweite Halbjahr ist wegen der zunehmenden Energie- und Inflationsthematik von größeren Unsicherheiten geprägt und wir sehen insbesondere bei den Bewertungseffekten aktuell starke Schwankungen in die eine wie in die andere Richtung. Gleichwohl rechnen wir im zweiten Halbjahr mit einem zufriedenstellenden operativen Geschäftsverlauf.“
Die DekaBank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe. Mit Total Assets in Höhe von 367 Mrd. Euro (per 30.06.2022) sowie mehr als 5,2 Millionen betreuten Depots ist sie einer der größten Wertpapierdienstleister und Immobilien-Asset Manager in Deutschland. Sie eröffnet privaten und institutionellen Anlegern Zugang zu einer breiten Palette an Anlageprodukten und Dienstleistungen. Die DekaBank ist fest verankert in der Sparkassen-Finanzgruppe und richtet ihr Angebotsportfolio ganz nach den Anforderungen ihrer Eigentümer und Vertriebspartner im Wertpapiergeschäft aus.
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