„Ziel der Summer School ist es, Handlungsperspektiven für Menschen aus unterschiedlichen Konflikt- und Unrechtssituationen weltweit zu eröffnen. Diese können sich je nach Kontext und Bedürfnissen der Teilnehmenden eher an menschenrechts- oder konfliktlösungsorientierten Methoden und Strategien orientieren“, erläutert Dr. Jochen Motte, Mitglied im Vorstand der VEM und verantwortlich für die Programmbereiche Frieden und Menschenrechte. „Für die VEM entscheidend ist, dass dies in interkultureller Begegnung und Vermittlung geschieht“, so Motte.
Pfarrer Lusungu Mbilinyi aus Tansania, der das Programm von Seiten der VEM mit verantwortet, meint: „Dies ist die vierte Summer School der VEM zum Thema Friedensbildung und Menschenrechte. Jede Summer School ist zu einem Ort geworden, an dem Friedensstifter*innen und Menschenrechtsaktivist*innen lernen, sich austauschen, gegenseitig Mut machen und miteinander vernetzen. In einer Zeit, in der Konflikte, Menschenrechtsverletzungen und Ungerechtigkeiten zunehmen, ist diese Art von Plattform mehr denn je erforderlich. Sie ist wie eine Oase in der Wüste, und so wie sich ein Reh in der Wüste nach Wasser sehnt, so sehne ich mich nach der Möglichkeit, Frieden zu schaffen und für die Menschenrechte zu kämpfen“.
Vermittlung bewährter Instrumente zur Friedensbildung
Das Programm legt den Schwerpunkt auf die Vermittlung bewährter Instrumente zur Friedensbildung wie Mediationstechniken und Hilfsmittel zum Schutz der Menschenrechte weltweit, die sich in verschiedenen Kontexten anwenden lassen. Dabei werden auch die Herausforderungen und Grenzen dieser Instrumente aufgezeigt. Der Kurs bietet den Teilnehmenden zudem die Gelegenheit, die Friedens- und Menschenrechtslage im eigenen Land zu reflektieren, sich gegenseitig darüber auszutauschen und mit den erlernten Techniken Lösungsansätze zu entwickeln.
„Angesichts weltweiter gewalttätiger Konflikte und brutaler Kriege ist es dringender denn je, sich für zivile Konfliktbearbeitung und präventive Maßnahmen einzusetzen, um Konflikte frühzeitig einzudämmen. Kirchliche Akteure spielen hier eine Schlüsselrolle, ebenso wie im Engagement für die Wahrung von Menschenrechten, die vielerorts missachtet werden. Die diesjährige Online Summer School bringt Engagierte aus vielen Ländern zusammen, um gemeinsam zu lernen, zu diskutieren und sich zu vernetzen“, ergänzt Beate Roggenbuck, Expertin für Mediationsprozesse aus Deutschland. Sie gehört zusammen mit Pfarrer Lusungu Mbilinyi und Pfarrer Sujithar Sivanayagam aus Sri Lanka, die beide Erfahrung mit Konfliktlösungs- und Versöhnungsprozessen haben, zum Vorbereitungsteam der Sommerschule.
Besonderes Lernumfeld einer internationalen Mission
Neben dem interkulturellen und interdisziplinären Vorbereitungsteam, das die Planung und Durchführung des Programms verantwortet, ist auch die Gruppe der Moderator*innen und Referent*innen international und vielfältig zusammengesetzt. Zusammen mit den Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern der Welt und ihren unterschiedlichen Bildungshintergründen, Erfahrungen und Rollen in der Konfliktprävention und -transformation schaffen sie ein besonderes Lernumfeld, das für eine internationale Mission mit Mitgliedskirchen aus Afrika, Asien und Deutschland heute maßgebend ist.
Kooperationspartner*innen aus der internationalen Ökumene
Durchgeführt wird die Fortbildung der VEM in Kooperation mit dem Weltrat der Kirchen, MISEREOR, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Brot für die Welt, der Evangelischen Mission Weltweit, Evangelischen Kirche im Rheinland, Evangelischen Kirche von Westfalen und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, die jeweils Partner*innen aus verschiedenen Regionen der Welt entsenden.
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
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