NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller merkt an: “Durch den anhaltenden Rückgang von sortenreichen Streuobstbeständen und ihrem Totholz, Rindenstrukturen oder Baumhöhlen und dem Blütenangebot des extensiv genutzten Grünlands gehen vielfältige ökologische Nischen verloren. Die Gründe dafür sind vielfältig – mangelnde Pflege, die zunehmende Versiegelung von Flächen und die Forderung nach makellosen Früchten sind nur drei davon.”
In einem gemeinsamen Projekt nehmen NABU und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die Situation von Streuobstbeständen in Deutschland ganzheitlich in den Blick. Das Vorhaben soll Wege für eine Stärkung des Streuobstbaus und Handlungserfordernisse aufzuzeigen.
Im Rahmen der Fachtagung „Streuobst mit Zukunft“ wurden die Zwischenergebnisse des vom Bundesamt für Naturschutz finanzierten Forschungs- und Entwicklungs-Vorhabens (F+E-Vorhaben) „Streuobstbestände in Deutschland – ökologische Bedeutung, Bestandssituation und Handlungserfordernisse“ vorgestellt. Die Endergebnisse des F+E-Vorhabens sollen 2023 veröffentlicht werden.
Um Streuobstbestände effektiv schützen und managen zu können, muss man wissen, wo und in welchem Zustand sie sich befinden. Die Datenlage dazu ist aktuell aber regional sehr unterschiedlich und qualitativ häufig unzureichend. Hier sollte ein über Bundeslandgrenzen hinweg koordiniertes und einheitliches Monitoring die Grundlage für den Schutz und die Pflege von Streuobstbeständen legen.
“Streuobstbestände haben einen hohen gesellschaftlichen Wert. Sie leisten einen wertvollen Beitrag für den Biodiversitäts- und Klimaschutz und liefern gesunde und regionale Lebensmittel,” so Miller weiter. “Außerdem bieten sie die Möglichkeit der Naherholung und des Naturerlebens. Streuobstanbau muss sich lohnen. Um die Pflege und den Erhalt von Streuobstwiesen zu sichern, müssen Streuobstbestände unbürokratisch und angemessen finanziell gefördert werden.”
Link zur Fachtagung "Streuobst mit Zukunft": www.NABU.de/StreuobstZukunft
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