Müller: „Die Preise scheinen weiterhin nur eine Richtung zu kennen – nach oben. Die starken Baumaterialpreis- und damit Baukostensteigerungen machen den Bauunternehmen schwer zu schaffen. Bei Projekten, die schon vor mehreren Monaten oder gar Jahren begonnen wurden, konnte man diese Entwicklung bei Vertragsunterzeichnung auf keinen Fall vorhersehen. Bei Vereinbarung von Festpreisen müssen die Unternehmen die gestiegenen Kosten nun selbst schultern. Davon ist nahezu jedes vierte Tiefbauunternehmen betroffen.“ Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages hätten 23 Prozent der befragten Tiefbaubetriebe angegeben, dass eine Weitergabe der gestiegenen Kosten wegen langfristiger Verträge oder fehlender Kundenakzeptanz derzeit überhaupt nicht möglich sei. Bei mehr als der Hälfte der Unternehmen gehe die Situation zu Lasten der Marge. Während private Auftraggeber Verständnis für die Situation hätten und Mehrkosten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer aufgeteilt würden, seien die Hürden für entsprechende Verhandlungen bei der Öffentlichen Hand noch zu hoch. „Wir können unmöglich weiterhin ein Puffer des Staates für gestiegene Preise sein und an unsere Substanz gehen, wenn wir auch künftig die Infrastrukturmodernisierung unseres Landes realisieren sollen. Wir brauchen daher eine faire Neugestaltung der Regelungen des Bundes für den Umgang mit Mehrkosten bei öffentlichen Bauvorhaben“, so Müller abschließend.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
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