Eine neue Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur rund 20 Prozent der Deutschen sich heute so sicher fühlen wie vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Fast 70 Prozent der Befragten sagen, sie hätten Sorgen, dass der Krieg auf Deutschland übergreife. Dennoch spricht sich eine deutliche Mehrheit für die Unterstützung der Ukraine aus – nur rund zehn Prozent sind dagegen. Und obwohl die Corona-Fallzahlen in diesem Frühjahr nur langsam zurückgehen, fassen die Deutschen vorsichtig neue Zuversicht. Zwar halten im Mai noch immer knapp 80 Prozent den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland für gefährdet, das sind aber immerhin vier Prozentpunkte weniger als noch im Februar.
Diese Ergebnisse präsentierte die Bertelsmann Stiftung bei ihrer Jahrespressekonferenz 2022, an der Ralph Heck und Brigitte Mohn, die Vorstände der Bertelsmann Stiftung, sowie Liz Mohn, die Präsidentin des Liz Mohn Centers und weltweite Repräsentantin der Stiftung, teilnahmen. „Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für ein starkes Europa, für Freiheit und Demokratie sowie für Solidarität und Menschlichkeit ein“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Ralph Heck. „Die Stiftung und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein engagierter Teil der Zivilgesellschaft. Zurzeit ist die Zivilgesellschaft in ganz Europa herausgefordert und auch wir als Bertelsmann Stiftung sind gefragt, nach Lösungen für ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit zu suchen.“
Liz Mohn, die Präsidentin des Ende 2021 gegründeten Liz Mohn Centers, machte in der Jahrespressekonferenz deutlich, wie wichtig gerade jetzt der Einsatz für die Demokratie ist. „Eines dürfen wir angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht vergessen: Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Demokratie im Westen die erfolgreichste Regierungsform. Wenn wir aber die Demokratie als selbstverständlich ansehen, ist dies eine Gefahr für die Demokratie. Sie muss sich weiterentwickeln. Sie muss fortgeschrieben werden. Sie muss vielfältiger, zeitgemäßer und zukunftsfähiger werden“, sagte Liz Mohn in Gütersloh. Das Liz Mohn Center führt das gesellschaftliche Engagement von Liz Mohn aus der Bertelsmann Stiftung fort, um ihre vielfältige Expertise und ihr internationales Netzwerk zu sichern. Das Center konzentriert sich auf die vier Themenbereiche „International Relations“, „Future Leadership“, „Power of Culture“ und den neuen Schwerpunkt „Global Talents“, der die junge Generation in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe und der Persönlichkeitsentwicklung fördern will.
Hilfe für die Ukraine
Die Bertelsmann Stiftung engagiert sich im Bündnis Alliance4Ukraine und unterstützt Schulen bei der Aufnahme und dem Digitalunterricht ukrainischer Schülerinnen und Schüler. Außerdem fördert sie Hilfsprogramme der Bürgerstiftungen und hat ein Stiftungsprojekt mit dem Titel „Kommunen in der Ukrainekrise stärken“ aufgesetzt, in dem Expertinnen und Experten Hilfe bei der Integration der Flüchtlinge leisten.
„Wir stehen in Deutschland und der Welt vor immer komplexer werdenden Herausforderungen: der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel, globale Pandemien, die Alterung der Gesellschaft, die Digitalisierung aller Lebensbereiche, schlicht die Schaffung einer lebenswerten Welt für die nächste Generation – dafür gilt es Lösungen zu erdenken, zu entwickeln und zu erproben“, erklärte Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Stiftung. Es geht um eine umfassende und globale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer nachhaltigen Lebensweise. Der Schlüssel dazu heißt Innovation. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet daran, die Innovationskraft in Deutschland und Europa zu stärken.
Erfolgreich abgeschlossener Strategieprozess
Um auf die aktuellen Herausforderungen der Zivilgesellschaft noch besser reagieren zu können, hat die Bertelsmann Stiftung ihre Projekte nach einem Strategieprozess in sechs großen Programmen zusammengeführt. Die neuen Programme lauten: Demokratie und Zusammenhalt, Europas Zukunft, Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft, Digitalisierung und Gemeinwohl, Bildung und Next Generation sowie Gesundheit.
Zur zukünftigen Arbeit der Stiftung erklärte Ralph Heck: „Wir möchten mit unserer Strategie vor allem die Anliegen junger Menschen noch stärker in den Blick nehmen. Junge Menschen fühlen sich von den Schulen nicht gut auf ihr Leben vorbereitet. Das wollen wir ändern. Ganz besonders mit der Arbeit in unserem neuen Programm ,Bildung und Next Generation‘. Weitere neue Schwerpunkte sind der Nutzen der Digitalisierung für das Gemeinwohl sowie die Gestaltung einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Wirtschaft. Wir haben das Thema ,Nachhaltigkeit‘ in unsere Arbeit aufgenommen, es ist für mich ein wesentlicher Inhalt all unserer Arbeiten.“
Seit ihrer Gründung vor 45 Jahren hat die Bertelsmann Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2021 hat sie für ihre Arbeit 66 Millionen Euro aufgewendet. Für die Stiftung arbeiten 326 Mitarbeiter:innen an den Standorten Gütersloh, Berlin, Brüssel, Washington und Barcelona.
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich dafür ein, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Unsere Programme: Bildung und Next Generation, Demokratie und Zusammenhalt, Digitalisierung und Gemeinwohl, Europas Zukunft, Gesundheit, Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft. Dabei stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt. Denn die Menschen sind es, die die Welt bewegen, verändern und besser machen können. Dafür erschließen wir Wissen, vermitteln Kompetenzen und erarbeiten Lösungen. Die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung wurde 1977 von Reinhard Mohn gegründet. Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de
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