Wissensaustausch über nachhaltige und digitale Stadtentwicklung in Europa: Sofia und Krefeld

Was haben Sofia und Krefeld gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, zählt die europäische Hauptstadt doch über eine Million Einwohner und Krefeld laut Statistischem Jahrbuch 234.587 (Stand: 31.12.2020). Verbunden sind die beiden Städte aktuell jedoch mehr denn je – und zwar über das bis zum Jahr 2024 laufende Projekt „#vernetztinEuropa“. Hierin involviert sind neben dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), adelphi, das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) und die Steinbeis 2i GmbH.

Doch was hat es damit auf sich? Das Projekt „#vernetztinEuropa“ zielt ab auf einen direkten, partnerschaftlichen Wissensaustausch und -transfer über nachhaltige und digitale Stadtentwicklung: zwischen den dafür zuständigen Ministerien, den institutionellen Akteuren auf EU-Ebene sowie den Playern aus etablierten Netzwerken und Initiativen. Indem sich die Akteure gemeinsame Herausforderungen vergegenwärtigen und idealerweise Lösungsansätze entwickeln, sollen belastbare Partnerschaften entstehen, in denen sich Fachleute aus verschiedenen europäischen Städten kollegial beraten, inhaltlich austauschen und replizierbare Projekte angehen.

Um diese Ziele zu erreichen, startete das Projektteam „#vernetztinEuropa“ einen Teilnahmeaufruf für europäische Kommunen. Zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 konnten sich interessierte europäische Kommunen um eine von sechs so genannten „Peer-Learning-Partnerschaften“ zum Thema „digitale Stadtentwicklung / Smart Cities“ bewerben. Daraufhin meldeten sich mehr Bewerber, als Plätze zu vergeben waren.

„Umso beachtlicher, dass Krefeld für ein Tandem ausgewählt wurde. Das ist ein schöner Erfolg. Dass wir mit Sofia eine europäische Hauptstadt zugeordnet bekommen haben, ist fantastisch. Das allein macht schon den Reiz dieses ungleichen Tandems auf. Und dieses nimmt jetzt an Fahrt auf“, freut sich Wirtschaftsdezernent Eckart Preen. Und Markus Lewitzi, Chief Digital Officer (CDO) der Stadt Krefeld, betont: „Wir wollen uns vernetzen und voneinander lernen. Smart City ist eine Aufgabe, die lokal umgesetzt werden muss; doch es ist eine, die europaweit Kommunen beschäftigt und die Herausforderungen und Lösungsansätze sind oft vergleichbar.“ 

Damit das gegenseitige Verstehen und voneinander Lernen gelingen kann, tauschen sich die sechs so genannten „Peer-Learning-Tandems“ nun intensiv auf: am 17. Mai 2022 ging es virtuell los. Hier lernten die Akteure aus Krefeld und Sofia sich und die anderen Teilnehmenden kennen. Gleichzeitig erfuhren Sie mehr zum Projekt und Verfahren. Ein erstes Arbeitstreffen vis-à-vis vor Ort in Krefeld oder Sofia ist dann für den Spätsommer geplant. „Wir sind gespannt auf den europäischen Austausch, wie die digitale Transformation dazu beitragen kann, die Ziele einer nachhaltigen, integrierten und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung umzusetzen. Dabei denken wir sowohl europäisch, deutschlandweit und lokal. Eben kreativ, innovativ und weltoffen“, unterstreicht Preen.

Neben Krefeld und Sofia zählen zu den ausgewählten Peer-Learn-Tandems:

Hamm (Deutschland) – Arezzo (Italien)

Geestland (Deutschland) – Vari Voula Vouliagmeni (Griechenland)

München (Deutschland) – Utrecht (Niederlande)

Arnsberg (Deutschland) – Alba Iulia (Rumänien)

Pirna (Deutschland) – Boleslawiec (Polen)

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