„Statt endlich vor allem diejenigen Bäuer:innen zu stärken, die agrarökologisch arbeiten und nicht von billiger Energie und Dünger abhängig sind, zielt die Initiative darauf ab, die Abhängigkeiten der Grünen Revolution zu erhalten oder sogar zu verstärken. Dieser Ansatz führt geradewegs in die nächste Verschärfung der chronischen Ernährungskrise“, ergänzt Philipp Mimkes, Geschäftsführer von FIAN Deutschland. „Eine echte Transformation kann nur gelingen, wenn die anfälligen und ökologisch verheerenden Abhängigkeiten verringert und nicht weiter gestärkt werden.“
Die Ausrichtung der Initiative ist laut FIAN nicht verwunderlich, da diese von genau jenen Ländern und Institutionen ins Leben gerufen wurde, die seit 50 Jahren diesen engen und dogmatischen Ansatz vorantreiben. „Wir kritisieren, dass das Entwicklungsministerium diese Initiative vorangetrieben hat, anstatt sich für global koordinierte Antworten unter dem Dach des dafür mandatierten Welternährungsausschusses auszusprechen. So wird wieder einmal über die besonders betroffenen Menschen und Staaten gesprochen anstatt mit ihnen Lösungsmöglichkeiten zu finden“, erklärt Herre. „Und das Menschenrecht auf Nahrung wird als völkerrechtliche Handlungsgrundlage durch die Umschiffung des Welternährungsausschusses ignoriert.“
Mit der Initiative sichern sich die reichen und mächtigen Staaten und Institutionen die Deutungshoheit über die aktuellen Probleme und stellen erneut – wie auch schon bei der Nahrungsmittelpreiskrise 2007/08 – die Interessen ihrer exportorientierten Agrarindustrien in den Vordergrund. Damals waren die großen Agrar- und Düngerkonzerne die großen Gewinner der Krise.
FIAN Analyse vom 18. Mai 2022: „War in Ukraine: Recurring Food Crises expose systemic Fragility“
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