Seit Jahren fordern Anwohner*innen berlinweit unter dem Namen “Kiezblocks” ruhigere und sicherere Kieze ohne motorisierten Durchgangsverkehr. Viele Kiezblocks wurden bereits in den Bezirksparlamenten und im Rot-Grün-Roten Koalitionsvertrag beschlossen. Aber auch die Übergänge zwischen den Kiezen dürfen nicht vergessen werden. “Zwischen Wohnort, Schule und Supermarkt für den täglichen Einkauf liegt eine mehrspurige Hauptverkehrsstraße, auf der Tempo 50 oft als Mindestgeschwindigkeit interpretiert wird und die baulich wie eine Autobahn wirkt. Diese täglichen Wege müssen für alle sicherer werden,” so Torsten Blatt vom Kiezblock Großbeerenkiez.
Das 2018 verabschiedete Berliner Mobilitätsgesetz schreibt die sichere Umgestaltung von Kreuzungen vor, die als gefährlich erkannt werden. “Bisher bleiben ernste Bemühungen des Berliner Senats gegen die Gefahren an Kreuzungen fast komplett aus. Es wird im besten Fall eine Ampelschaltung angepasst, doch Beispiele von sicher umgestalteten Kreuzungen sind uns nicht bekannt” erklärt Jakob Gemassmer von Changing Cities.
Am Samstag, den 14. Mai 2022 wird die Kreuzung Yorckstraße/ Großbeerenstraße von 12 bis 14 Uhr für den Autoverkehr gesperrt und für die Menschen geöffnet. Die Forderungen der Initiativen für die Kreuzungen an der Yorckstraße sind: sichere Kreuzungen für Fußgänger*innen und Radfahrende, fußgänger*innenfreundliche Ampelschaltungen, Tempo 30 sowie geschützte Radverkehrsanlagen wie im Mobilitätsgesetz vorgesehen.
Die Protestaktion ist als Demonstration angemeldet.
Weiterführende Links:
Informationen mit Abbildungen von geschützten Kreuzungen nach niederländischem Vorbild vom ADFC: https://www.adfc.de/artikel/kreuzungsdesign-aus-den-niederlanden
Diese Pressemitteilung im Online-Bereich: https://changing-cities.org/presse.html
Informationen zu Changing Cities e.V.: https://changing-cities.org
Informationen zum Volksentscheid Fahrrad: https://volksentscheid-fahrrad.de
Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Viele Verbände, Unternehmen und Wissenschaftler*innen unterstützten das Anliegen, das Radverkehrsgesetz (RadG) schnell in Kraft zu setzen. Ziel ist, dass wir Berlinerinnen und Berliner sicher und entspannt Rad fahren können; dafür hat die Initiative das Berliner RadG erarbeitet. Nur mit dem RadG kann der Senat dauerhaft verpflichtet werden, schnell und aktiv eine gute Radinfrastruktur zu schaffen. Der 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benennt konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad ist Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berliner*innen unterschrieben – sieben Prozent der Wähler*innenstimmen. Die neue Koalition hatte zugesagt, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen, ein Mobilitätsgesetz auf Basis des RadG bis Frühjahr 2017 in Kraft zu setzen und ab 2018 jährlich mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege zu investieren. Über 100 aktive Mitstreiter*innen organisieren sich selbst durch Online-Projekttools und durch schnelle, handlungsorientierte Entscheidungsfindung.
Changing Cities e.V. ist am 23. Mai 2017 aus dem Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. entstanden. Das bislang größte Projekt des Vereins ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
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