Internationale Pflegekräfte: „Die langsame Anerkennung ist das Nadelöhr“

Die Anwerbung internationaler Kräfte ist das schnellste und kurzfristig wirksamste Mittel zur Sicherung der pflegerischen Versorgung. Das betont angesichts aktueller Zahlen des Statistischen Landesamtes der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Baden-Württemberg. Die Statistikbehörde hatte einen massiv steigenden Personalbedarf in der Pflege diagnostiziert und zusätzlich vor einer bevorstehenden Rentenwelle unter älteren Pflegekräften gewarnt.

„In Baden-Württemberg werden schon heute Tausende Pflegekräfte gesucht, und mit der weiteren demografischen Entwicklung steigt der Bedarf noch erheblich an“, sagt der bpa-Landesvorsitzende Rainer Wiesner.

Schon jetzt würden alle vorhandenen Ausbildungskapazitäten im Land genutzt.

Eine kurzfristige Entlastung könne daher nur über eine verstärkte Anwerbung von internationalen Pflegekräften erreicht werden. Die Anerkennung internationaler Abschlüsse werde jedoch mit sehr langen Verfahren und bürokratischen Hürden erschwert.

„Die Pflegeeinrichtungen werben aktiv in Ländern mit umgekehrter Demografie um zusätzliche Kräfte und können viele Menschen von einer Arbeit in Deutschland überzeugen. Die langsame Anerkennung ist das Nadelöhr. Sie führt zu hohen Kosten und zu frustrierenden Wartezeiten für die Fachkräfte, die in anderen Ländern deutlich schneller willkommen geheißen werden“, so Wiesner.

Er fordert mehr Personal für die zentrale Anerkennungsbehörde in Stuttgart sowie eine Vereinfachung der Anerkennungsverfahren, um die dringend benötigte Zuwanderung zu beschleunigen.

Über den bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.200 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.

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