Bayernweite Naturforschung

Vom Alpensalamander bis zum Bartgeier, vom Luchs bis zu Ackerwildkräutern: Die Natur in Bayern ist so vielfältig, wie in wenigen anderen Bundesländern. Für ihren Schutz setzt sich der bayerische Naturschutzverband LBV nicht nur in der Biotoppflege und Umweltbildung ein, sondern betreut aktiv zahlreiche wissenschaftliche und bürgerwissenschaftliche Projekte. „Die wissenschaftliche Arbeit unserer Kreisgruppen bewegt sich auf einem beeindruckend hohen fachlichen Niveau und zeichnet sich vor allem durch einen großen Praxisbezug für den Naturschutz vor Ort aus“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Bereits zum zweiten Mal veröffentlicht der LBV in einem eigenen Forschungsbericht die umfangreiche bürgerwissenschaftliche Arbeit seiner Kreisgruppen und Mitglieder. Der 80-Seiten-Report stellt einen vielfältigen Querschnitt zu aktuellen Artenschutzthemen im gesamten Freistaat vor. Auch der zweite LBV-Forschungsbericht wurde von der Stiftung Bayerisches Naturerbe gefördert.

„Dass wir bereits ein Jahr nach der erfolgreichen Premiere einen zweiten, mit neuen Erkenntnissen prall gefüllten Forschungsbericht vorlegen können, belegt die unglaubliche Vielfalt und das unermüdliche Engagement unseres Verbandes für die heimische Natur“, sagt Norbert Schäffer. Mehrere LBV-Forschungsprojekte untersuchen zum Beispiel die Auswirkungen der Klimakrise auf Lebensräume und Arten in Bayern. So zeigt der neue LBV-Forschungsbericht, dass Zugvögel im Allgäu als Folge der Erderwärmung immer früher aus ihren Winterquartieren zurückkehren und sich auch die Zahl und Vielfalt überwinternder Wasservögel auf den großen Voralpenseen in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark verändert hat.

Zahlreiche Themen verdeutlichen die herausragende Bedeutung Bayerns für die Biologische Vielfalt in ganz Deutschland. So fand die erfolgreiche Premiere des auf zehn Jahre angelegten Projekts zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den deutschen Alpen überregionale Aufmerksamkeit. „Die im Zuge der Auswilderung erhobenen Daten mittels Satellitentelemetrie verbessern die Kenntnisse über das Verhalten dieser Art und helfen zugleich, neue geeignete Lebensräume zu identifizieren“, so der LBV-Vorsitzende.

Der Forschungsbericht stellt darüber hinaus weitere wichtige Projekte im Einsatz gegen das Artensterben vor. Dazu zählen LBV-Artenhilfsprogramme für Feuersalamander, Ortolan oder Braunkehlchen sowie das Gemeinschaftsprojekt „Tatort Natur“ von LBV und der Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS), das Fälle von Naturschutzkriminalität dokumentiert und stoppt. Auch mit einigen überraschenden Erkenntnissen wartet er neue Forschungsbericht auf. So ist Bayern bundesweit spitze, was die digitalisierte Vogelerfassung durch Bürgerinnen und Bürger betrifft.

Wissenschaftliche Erkenntnisse sind stets die Basis der Positionen und Forderungen des LBV. „Mit unserer wissenschaftlichen und bürgerwissenschaftlichen Arbeit unterstützen wir konstruktiv Wege zu mehr Ökologie im Freistaat. Die Analysen der zahlreichen ehrenamtlich LBV-Aktiven bieten hierfür die fachlichen Grundlagen, sei es bei der Erfassung der Vogelkollisionen an Glasflächen, der Analyse des Embryonen-Sterbens bei Wiesenbrütern oder der Überprüfung der Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen“, sagt Norbert Schäffer.

Der LBV-Forschungsbericht kann unter www.lbv.de/forschungsbericht als PDF-Version mit Verlinkungen zu den Originalquellen heruntergeladen werden.

Hinweis:
Am Dienstag, 26. April wird der LBV-Forschungsbericht ab 19 Uhr öffentlich in einer Online-Konferenz vorgestellt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind:
https://us06web.zoom.us/j/87432120509?pwd=UUQrME1UNXc3TXlLSk5IcW1qcHJCdz09

Über Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.

1909 gegründet ist der LBV der älteste Naturschutzverband in Bayern und zählt aktuell über 110.000 Unterstützerinnen und Unterstützer. Der LBV setzt sich durch fachlich fundierte Natur- und Artenschutzprojekte sowie Umweltbildungsmaßnahmen für den Erhalt einer vielfältigen Natur und Vogelwelt im Freistaat ein. Mehr Infos: www.lbv.de/ueber-uns.

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