Strukturveränderungen im Gesundheitswesen dringend notwendig

Seit vielen Jahren sind die sich zunehmend verschärfenden Probleme in der Krankenversorgung bekannt. Expertinnen und Experten aus Politik, Gesundheitswirtschaft und Wissenschaft aus ganz Deutschland haben am Wochenende in Greifswald über die Herausforderungen der Zukunft für eine qualitativ hochwertige Krankenversorgung für die gesamte Region diskutiert. Die Enquete-Kommission des Landtags MV „Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern“ hatte im vergangenen Jahr eine „Regionale Gesundheitsversorgung“ als wichtiges Handlungsinstrument vorgeschlagen und den Universitätsklinika im Land eine zentrale Rolle zugeschrieben.

„Es liegen große Steine und viele weitere Hürden auf dem Weg zu einer zukunftsorientierten regionalen Versorgung vor uns“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), Prof. Dr. Uwe Reuter. „Es war jedoch erfreulich, Gemeinsamkeiten bei allen Beteiligten im Rahmen der Tagung auszumachen, vor allem die Veränderungen jetzt auch wirklich anzustoßen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.“

Auch der Wissenschaftsrat, der die Bundesregierung und die Länder in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs berät, hatte im vergangenen Jahr die regionale Versorgung neben der Krankenversorgung, Forschung und Lehre als vierte Säule der Universitätsmedizin benannt. „Die UMG ist bereit, diese koordinierende Rolle und die dazugehörige Verantwortung in der Region zu übernehmen“, so Reuter weiter.

Es gibt Modelle und Strategien für die notwendigen Strukturveränderungen im Gesundheitswesen. Der Handlungsdruck wächst enorm, gerade in der Region Vorpommern aufgrund der Flächenstruktur, des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung mit immer mehr älteren und auch versorgungsbedürftigen Menschen.

„Mit dem Institut für Community Medicine, den langjährigen Erfahrungen in der Versorgungswissenschaft und unseren forschungsstarken Kliniken und Instituten stehen uns dafür alle Mittel zur Verfügung. Wir brauchen jetzt die Unterstützung der Politik sowie den Mut und das Vertrauen, um gemeinsam die notwendigen Schritte zu gehen und die Maßnahmen gezielt umzusetzen. Dabei können wir einmal mehr in MV eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen.“

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