Wickert: Boom bei Spezialpressen für Vakuum-Isolations-Paneele – hochwirksam dämmen auf kleinstem Raum

Einen Nachfrageboom bei Spezial-Pulverpressen für die Produktion von hochisolierenden Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) aus verdichteter pyrogener Kieselsäure erlebt momentan der Maschinenbauer Wickert.

Auslöser ist der erhöhte Bedarf an effizienten und platzsparenden Isolationsmaterialien für Versandboxen zum Transport von Covid-19-Impfstoffen. Diese können mit Hilfe des kompakten Dämmmaterials zuverlässig gekühlt transportiert werden. Daher sind sie vor allem bei Luftfracht sehr gefragt.

Mittelfristig tragen daneben der verstärkte Klimaschutz und die Zunahme energetischer Altbausanierungen zu einem wachsenden Bedarf an Anlagen für die Produktion der Paneele bei.

Mineralwolle braucht fünf Mal so viel Platz, Styropor sogar zehn Mal

Das in Form von Platten gefertigte Dämmmaterial mit einer Wärmeleitfähigkeit von lediglich etwa 0,004 Watt pro Meter und Kelvin ist äußerst platzsparend. Für die gleiche Isolationswirkung benötigt Mineralwolle fünf Mal und Styropor in Form von expandiertem Polystyrol (EPS) zehn Mal so viel Platz. Eingesetzt werden VIP insbesondere bei Transportbehältern und Lastwagen in der Kühllogistik sowie in Kühl- und Gefriergeräten, betriebstechnische Anlagen und bei Gebäuden.

Wickert ist einer von wenigen Herstellern der Spezial-Pulverpressen weltweit

Wickert gehört weltweit zu den wenigen Herstellern, die diese Spezialpressen anbieten und an Abnehmer in Europa und den USA verkaufen. Die ersten Anlagen, die stets als kundenspezifische Sondermaschinen gefertigt werden, hat das Familienunternehmen bereits 2010 entwickelt.

Errichtet werden sie in der Regel als abgestimmtes Pressensystem einschließlich der passenden Peripherie. Meistens liefert Wickert Kunden komplette, oft vollautomatisierte Produktionslinien mit Peripherie sowie dem passenden Spezial-Werkzeug. Dabei tritt das Unternehmen als Generalunternehmer auf, der sämtliche benötigten Komponenten integriert und die schlüsselfertige Anlage liefert.

Alle Wickert Pulverpressen sind modular aufgebaut und werden auf kundenspezifische Anforderungen hin anwendungsspezifisch konfiguriert. Für die Fertigung von Vakuum-Isolations-Paneelen werden sie für ein bestimmtes Plattenformat ausgelegt, meist für Standardgrößen von 1.200 x 1.000 mm bis 2.000 x 2.000 mm.

Homogen hohe Dichte und Dämmwirkung über das gesamte Paneel

Die Vakuum-Isolations-Paneele bestehen aus einer metallisierten Kunststoffhülle, in der sich überwiegend ein aus Sand gewonnenes Kieselsäurepulver mit einer mikroporösen Struktur befindet, zum Beispiel pyrogenes Siliziumoxyd. Verschiedene Additive verringern die Wärmeleitfähigkeit in einem ersten Schritt. Dem Ausgangsstoff werden anschließend unter Druck und gleichzeitiger Evakuierung Gasmoleküle entzogen. Dabei wird das lose Pulver in einen gepressten, formstabilen Kern verwandelt.

Hierbei ist wichtig, dass die hochdisperse Kieselsäure in der Presse schonend und homogen verteilt wird. Anfallende Stäube und Schmutzpartikel werden bereits beim Entstehen abgesaugt. Eine exakte Positionierung und der gleichmäßige Druckaufbau am Pressenstempel gewährleisten ein präzises Pressen des Materials mit einer homogenen Dichte über das gesamte Paneel hinweg. Dadurch gelingen auf Wickert Pressen Vakuum-Isolations-Paneele, deren hohe Qualität und Dämmwirkung über die gesamte Fläche sichergestellt ist. Insgesamt dauert ein automatisierter Fertigungszyklus mit einer Wickert Spezial-Pulverpresse je nach Paneeldicke circa 2 bis 6 Minuten.

Nach dem Pressen sorgt eine Hülle aus hochdichter metallisierter Kunststoffverbundfolie dafür, dass das Vakuum im Inneren erhalten bleibt und dass keine Gase oder Wasserdämpfe eindringen können.

Über die Wickert Maschinenbau GmbH

Die Wickert Maschinenbau GmbH ist ein mittelständisches familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Landau/Pfalz. Sie entwickelt und fertigt hydraulische Pressen und vollautomatische Pressensysteme. Alle Maschinen und Anlagen sind modular aufgebaut, mit Presskräften zwischen 20 und 100.000 kN verfügbar und werden jeweils kundenspezifisch parametriert. Eingesetzt werden sie zur Verarbeitung von Elastomeren, Composites, Kunststoffen und Pulvermaterialien. Außer zur Herstellung von pharmazeutischen Verschlussstopfen werden die Pressen auch zur Fertigung von Sicherheitsteilen in KFZ-Bremsanlagen und Bi-polar-Platten für Brennstoffzellen verwendet. Des weiteren werden Wickert-Pressen in der E-Mobilität eingesetzt sowie in Laboren und Forschungseinrichtungen.

Hans-Joachim Wickert und Stefan Herzinger leiten als Gesellschafter und Geschäftsführer das 1901 gegründete Familienunternehmen, das ausschließlich in Landau/Pfalz fertigt und von dort seine Kunden in Europa, Amerika und Asien beliefert. 2021 erzielten 190 Mitarbeiter rund 45 Mio. € Umsatz.

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