„Wenn ich mir die Lücke ansehe, die wir in Niedersachsen noch bei der Corona-Impfung haben, können wir die wahrscheinlich nur mithilfe einer allgemeinen Impfpflicht schließen“, sagte Daniela Behrens gestern Abend beim Live-Talk „Zur Sache Corona“ der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN). Gemeinsam mit Ärztekammerpräsidentin Dr. med. Martina Wenker diskutierte die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung im ÄKN-Studio über Themen wie den Krieg in der Ukraine, angestrebte Verbesserungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, die zu Beginn des Jahres auf den Weg gebrachte Neufassung des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes und die Umsetzung jener von der Landtags-Enquetekommission „Sicherstellung der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung in Niedersachsen“ gefassten Erkenntnisse. Ein Mitschnitt der 36. Gesprächsrunde „Zur Sache Corona“, die wie gewohnt Ärztekammer-Kommunikationschef Thomas Spieker moderiert hat, kann auch im Nachgang noch auf dem ÄKN-Channel auf YouTube angesehen werden.
Zwar äußerte Ärztekammerpräsidentin Dr. med. Martina Wenker die Kritik seitens der Ärztinnen und Ärzte hinsichtlich des gesundheitspolitischen Vorstoßes, den Apotheken bestimmte Impfungen zu erlauben. Völlig einig aber waren sich Wenker und Behrens im Falle der allgemeinen Impfpflicht gegen das SARS-CoV-2-Virus: Die Ärztekammerpräsidentin schilderte zum Beispiel ihre Hoffnung, die Pflicht werde jenen Menschen die Entscheidung abnehmen, die sich bisher aus Angst vor dem Impfakt nicht zu einer Impfung hätten überwinden können.
Angesichts der Mitte März 2022 in Kraft tretenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht zeigten sich Wenker und Behrens indes entspannt: Zwischen 97 und 98 Prozent des Personals an Krankenhäusern und rund 96 Prozent der Mitarbeitenden in Alten- und Pflegeheimen sind Behrens zufolge gegen Corona geimpft. Die Gesundheitsministerin erwartete deshalb für Niedersachsen keine Versorgungslücken durch den Ausfall von Pflegekräften. Wenker hielt es dagegen zwar für möglich, dass in kleineren Arztpraxen dennoch Personalmangel auftreten könne – für sie selbst sind Impfungen indes selbstverständlich: „Wir haben den Beruf ergriffen, um Gesundheit der Menschen herzustellen und Krankheiten zu lindern“, sagte die Ärztekammerpräsidentin über Kolleginnen und Kollegen und forderte: „Wenn wir den Beruf ernst meinen, können wir nicht in Kauf nehmen, selber Krankheitserreger auf Patientinnen und Patienten zu übertragen.“
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