Die menschliche Hand ist ein kleines Wunderwerk: 27 Einzelknochen, zahlreichen Sehnen, Bänder, Nerven und Muskeln spielen virtuos zusammen – wie das Klavierspieler, Chirurgen, Künstler und auch Handwerker eindrucksvoll zeigen. Das Zusammenwirken all dieser Teile ist äußerst komplex; selbst kleine Verletzungen können große Auswirkungen haben. Und dann ist ein hochspezialisierter Mediziner gefragt: der Handchirurg. "Jedes Jahr gibt es am 1. März einen ‚Tag der Hand‘, an dem wir erklären, welch schwerwiegende Folgen Handverletzungen haben können und wie wichtig Präventionsmaßnahmen sind", sagt Simon Heister, Assistenzarzt im Bereich Plastische, Ästhetische und Spezielle Handchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). In diesem Jahr stehen Sehnenscheidenentzündungen im Fokus.
Die Sehnenscheide ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Hülle, in der die Sehnen, die Knochen und Muskeln verbinden, gut gleiten können. Bei wiederkehrenden Über- oder Fehlbelastungen, beispielsweise am Computer, an Musikinstrumenten oder Sportgeräten, kann sich die Sehnenscheide entzünden. Das ist oft an Unterarm und Handgelenk der Fall.
"Bei einer Sehnenscheidenentzündung kommt es zu Entzündungs- und Reizzuständen des Sehnengleitgewebes, die meist durch eine mechanische Überlastung der betroffenen Region entstehen", erläutert Simon Heister. "Seltener kommen auch nicht-mechanisch bedingte Entzündungen vor, zum Beispiel nach Infektionen oder im Rahmen von Grunderkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis. Bei Sehnenscheidenentzündungen an der Hand sind wir Handchirurgen die richtigen Ansprechpartner – auch wenn (noch) keine Operation ansteht. Wir diagnostizieren die Erkrankung, beurteilen deren Stadium und geben eine geeignete Therapieempfehlung." Schließlich könnte eine akute Sehnenscheidenentzündung chronisch werden, was über Monate zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen könnte.
Bei der Behandlung werden zunächst konservative Möglichkeiten wie Ruhigstellung, entzündungshemmende Medikamente oder Injektionen ausgeschöpft. Bleiben diese Maßnahmen erfolglos, können chirurgische Verfahren helfen. "Wichtig ist: Nur der Handchirurg kann entscheiden, wann eine Operation angezeigt ist und welcher Eingriff im individuellen Fall für den Patienten sinnvoll ist." Deshalb rät der Handchirurg: "Lassen Sie sich rechtzeitig von Spezialist:innen beraten!"
Der Bereich Plastische, Ästhetische und Spezielle Handchirurgie besteht jetzt seit zehn Jahren am UKL. Die Expert:innen verfügen über eine umfassende Expertise. Fast jeden Tag ist eine Hand zu versorgen; meist sind es Verletzungen, mit denen die Betroffenen Hilfe suchen.
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für Leipzig und ganz Sachsen.
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