1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Baumgartl, Gießelmann (86. Oczipka) – Haraguchi (76. Möhwald), Khedira, Prömel (86. Öztunali) – Voglsammer (67. Awoniyi), Becker (76. Michel)
1. FSV Mainz 05: Zentner – Hack (62. Stöger), Bell (70. Tauer), Niakhate – Widmer, Kohr, Stach, Aaron –Burkardt (77. Burgzorg), Lee (70. Boetius) – Onisiwo (62. Ingvartsen)
Personal: Im Gegensatz zum Auswärtsspiel am vergangenen Wochenende wechselte Unions Trainerteam auf fünf Positionen. Für Julian Ryerson, Dominique Heintz, Bastian Oczipka, Taiwo Awoniyi und Sven Michel rückten Christopher Trimmel, Robin Knoche, Niko Gießelmann, Genki Haraguchi und Andreas Voglsammer in die Startelf.
Teilnehmer: 10.000
Tore: 1:0 Haraguchi (7.), 56. Becker (56.), 3:0 Awoniyi (75.), Burgzorg (90.)
Vor dem Anpfiff der Partie hielt das Stadion An der Alten Försterei für einen Moment inne. In einer Gedenkminute wurde den Menschen gedacht, die durch Krieg um ihr Leben und ihre Heimat fürchten müssen.
Die Eisernen kamen gut ins Spiel und setzten bereits in der dritten Minute das erste Ausrufezeichen. Der lange Ball geriet allerdings etwas zu hoch und so verpasste Andreas Voglsammer nur knapp das runde Leder. Union attackierte weiter und belohnte sich schließlich mit dem ersten Bundesligatreffer für die Eisernen von Genki Haraguchi: Nachdem die Situation nahezu geklärt schien, landete der Ball beim Mittelfeldakteur, der aus dem Strafraum abzog und den abgefälschten Schuss im Tor unterbrachte (7.). Die Mainzer benötigten einige Minuten, um sich vom Rückschlag zu erholen, kreierten dann aber einige Offensivaktionen, die von der kompaktstehenden Abwehrreihe der Unioner immer wieder abgewehrt werden konnte. Mainz übernahm immer mehr die Kontrolle über die Partie und ließ den Köpenickern nur wenig Möglichkeiten, eigene Torchancen zu erspielen. Doch die Überlegenheit hielt nicht lange an und die Eisernen hielten gegen die zweikampfbetonten Gäste dagegen. Zumeist wurden die Rheinland-Pfälzer durch Standardsituationen gefährlich, welche den Kasten von Andreas Luthe verfehlten oder im Kollektiv vereitelt wurden. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs ging die letzte Torchance an Mainz: Den Freistoß knapp 18 Meter vor dem Tor von Union-Schlussmann Luthe vergab der FSV durch Aarón, dessen direkter Freistoß im Fangnetz der Waldseite landete. Und so ging es mit der knappen Führung für den 1. FC Union Berlin in die Halbzeitpause.
Kunstschuss durch Becker, Mainz in Unterzahl
Für beide Mannschaften ging es unverändert in die zweite Hälfte der Partie und die Hausherren begannen direkt mit ersten Offensivaktionen. Doch auch Mainz fand nach wenigen Minuten zurück ins Spiel und wurden erneut über einen Standard gefährlich. Union ließ sich davon nicht beeindrucken und arbeiteten weiter beharrlich und auch hier sollte der Lohn nicht lange auf sich warten lassen: In der 56. Minute beeindruckte Sheraldo Becker mit einem aus dem Lauf perfekten Schuss ins lange Eck und erhöhte auf 2:0 für Union. Keine fünf Zeigerumdrehung später der nächste Rückschlag für die Mainzer: Der kurz zuvor gelbverwarnte Kohr sah nach einem harten Einsteigen gegen Grischa Prömel die gelb-rote Karte. FSV-Trainer Svensson reagierte und brachte unter anderem mit Union-Leihgabe Marcus Ingvartsen frische Kräfte auf den Platz. Mainz benötigte einige Minuten, um die Rückschläge zu verkraften, gab sich aber nicht auf und versuchte mit Nadelstichen zurück ins Spiel zu kommen. Union hielt weiterhin kompakt dagegen und verpasste den Mainzern den nächsten Dämpfer. Becker setzte sich mit seiner Schnelligkeit auf der linken Außenbahn durch und bediente den kurz zuvor eingewechselten Taiwo Awoniyi, der frei vor dem Tor von Zentner auf 3:0 erhöhte (75.). Union hielt den Ball jetzt lange in den eigenen Reihen und drängte Mainz weit in die eigene Hälfte. Die Unterzahl war den Mainzer in der Schlussphase deutlich anzumerken. Bereits in der Nachspielzeit gelang ihnen dann doch noch ein gewinnbringender Angriff. Stach tankte sich bis zur Grundlinie durch und legte in den Rücken der Abwehr auf Burgzorg, der gegen die Laufrichtung von Luthe einschob (90. +1). Das war jedoch die letzte nennenswerte Aktion und Union gewann verdient durch großes Chancenplus mit 3:1 gegen Mainz 05.
Stimmen nach dem Spiel
Cheftrainer Urs Fischer sah eine starke zweite Halbzeit seines Teams: "In der ersten Hälfte hat man noch unsere Verunsicherung gesehen. Im zweiten Durchgang hat es die Mannschaft aber viel besser gemacht, da haben wir Ruhe in unser Spiel bekommen. Das 2:0 fiel dann auch zum richtigen Zeitpunkt. Es war zwar nicht alles gut aber die Jungs haben sich diesen Sieg erkämpft."
Für Kapitän Christopher Trimmel war das Glück heute auf Unioner Seite: "Vor allem das erste Tor war sehr hektisch, der Schiedsrichter hat es sich lange angeschaut. In den vergangenen Wochen wäre es vielleicht gegen uns gelaufen, heute hat es geklappt. Das Spielglück lag diesmal bei uns, Mainz war nicht die schlechtere Mannschaft."
Matchwinner Sheraldo Becker ist glücklich über die genutzten Chancen: "Die letzten Wochen waren sehr schwer ohne Tor. Die Chancen sind die gleichen geblieben, aber heute haben wir einfach mal getroffen. Wir haben an uns geglaubt, wir wussten was wir können, es war sehr wichtig, dass wir dieses Spiel heute gewonnen haben."
Ausblick auf die kommende Woche
Bereits am Dienstagabend empfängt der 1. FC Union Berlin im Rahmen der Viertelfinal-Partie im DFB-Pokal den Zweitligisten FC St. Pauli. Der Anstoß erfolgt um 20:45 Uhr im Stadion An der Alten Försterei. Nur vier Tage später geht es für die Mannschaft von Union-Trainer Urs Fischer dann in Wolfsburg weiter. Die Bundesligapartie startet am Sonnabend, dem 05.03.2022 um 15:30 Uhr in der Volkswagen-Arena.
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