Insgesamt konnten sich 39 Gruppen über eine Auszeichnung freuen. Darunter sind unter anderem Tomke Budz und Kevin Hou vom Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Hannover. Die beiden 14-Jährigen sind der Frage nachgegangen, wie Katzen miteinander kommunizieren. Dafür haben sie die Laute ihrer eigenen Tiere aufgezeichnet, analysiert und so ein Muster festgestellt. Das Ergebnis: Die Katzen „miauen“ unterschiedlich je nach Situation. Mit ihrer Arbeit haben sie den ersten Platz in der Kategorie „Schüler experimentieren/Biologie“ belegt.
Ebenfalls über einen ersten Platz und außerdem über einen Sonderpreis in der Kategorie Jugend forscht/Arbeitswelt können sich Joël van Greuningen (19), Lisa Hollstein (19) und Lena Abeln (20) freuen, die zurzeit ein freiwilliges wissenschaftliches Jahr an der Medizinischen Hochschule Hannover absolvieren. Sie haben sich mit unterschiedlichen Reinigungsmöglichkeiten von Alltagsmasken in der Pandemie befasst und untersucht, welche Methoden effektiv sind. Für ihr Projekt „Das Leben auf unseren Masken – Metagenomanalyse des Mund-Nasen-Schutzes“ haben sie Masken gelüftet, im Backofen bei 80 Grad erhitzt oder in der Waschmaschine bei 60 Grad gereinigt und anschließend überprüft, welche Bakterien noch vorhanden sind.
Mila Vullmer (18), Jannes Lempfer (18) und Marvin Müller (18) vom Marion-Dönhoff-Gymnasium in Nienburg haben den „Kampf gegen den Schimmel“ aufgenommen und damit einen ersten Platz In der Kategorie Jugend forscht/Biologie belegt. Zudem haben sie einen Sonderpreis für ein innovatives Projekt erhalten. Das Team hat analysiert, ob es möglich ist, die Haltbarkeit von Zitrusfrüchten mit einfachen Hausmitteln wie Kokosöl, Ingwer oder Essig zu verlängern.
Der Einfallsreichtum, die Themenwahl und die Beharrlichkeit der Schülerinnen und Schüler, sich insbesondere unter Pandemiebedingungen auf den Wettbewerb einzulassen, stießen bei der Jury und den Sponsoren auf ein positives Echo. „Es ist toll zu sehen, mit wie viel Neugier und Begeisterung die Kids ihre Forschungsprojekte behandeln. Was in den Beiträgen an Innovationskraft steckt, ist nicht nur ‚zufällig genial‘ – wie das diesjährige Motto des Wettbewerbs es auf den Punkt bringt. Es zeigt auch, wie kreativ und einfallsreich die Kinder und Jugendlichen den aktuellen und künftigen Herausforderungen begegnen. Um den MINT-Nachwuchs in der Region Hannover mache ich mir keine Sorgen: Hier ist das Potenzial für die Fachkräfte von morgen zuhause“, sagt Regionspräsident Steffen Krach.
Prof. Dr. Julia Gillen, Vizepräsidentin für Lehre und Studium an der LUH, ergänzt: „In meiner Schulzeit waren diejenigen, die an ‚Jugend forscht‘ teilgenommen haben, immer die Superhelden des Jahrgangs. Es ist für mich immer noch sehr faszinierend, wenn Kinder und Jugendliche für Themen so sehr brennen, dass sie kreative Lösungen finden, die die Welt vorher nicht kannte. Wenn es uns gelingt, dieses Leuchten in den Augen bis ins Studium zu erhalten, dann haben die Bildungsinstitutionen von der Schule bis zur Hochschule einen richtig guten Job gemacht.“
Geschäftsführer Holger Sindemann von der MTU Maintenance Hannover fügt hinzu: „Ich freue mich jetzt schon auf den Moment, wenn unsere Jungforscherinnen und Jungforscher in die Arbeitswelt eintreten und ihr Wissen praktische Anwendung findet. Mit ihrer Leidenschaft für das Forschen und ihrer Kreativität sind sie perfekt aufgestellt, um den Herausforderungen unserer Zeit, wie zum Beispiel dem Klimawandel oder der Digitalisierung zu begegnen. Persönlichkeiten wie unsere Teilnehmenden werden in Zukunft von Industrieunternehmen gefragter sein denn je.“
In diesem Jahr sind beim Regionalwettbewerb Hannover 104 Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse in 51 Projekten angetreten. Die Beiträge sind jeweils in einer der sieben Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik oder Technik gelaufen. Durch die erschwerten Bedingungen mit geschlossenen Schulen, Laboren und Kontaktbeschränkungen haben sich weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer als sonst angemeldet. Gegenüber dem Vorjahr, das erstmals unter Pandemiebedingungen gestaltet wurde, ist die Beteiligung an „Jugend forscht/Schüler experimentieren“ in Hannover in etwa konstant geblieben. Die meisten Anmeldungen gab es in den Bereichen Biologie und Chemie.
Der Regionalwettbewerb wurde ausgerichtet und finanziert von den Patenunternehmen/-einrichtungen Region Hannover, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, der MTU Maintenance Hannover GmbH und der LUH – mit freundlicher Unterstützung der ibk IngenieurConsult GmbH und Maker Media GmbH. Das Organisationsteam wurde bei der Ausrichtung der virtuellen Veranstaltung von den Digitallotsen der Digital Mindset und der Allstars Event GmbH aus Hannover begleitet, die das Projekt ehrenamtlich unterstützen, sowie dem Schloss Herrenhausen, das den Veranstaltungsort zur Verfügung stellte.
Weitere Informationen gibt es unter www.jugend-forscht.de
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