Hommage an Dmitri Schostakowitsch

Vom 15. bis 27. März feiert das Konzerthaus Berlin mit Dmitri Schostakowitsch einen der großen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Dessen im Leningrad der 1940er Jahre geschlossene Künstlerfreundschaft mit Kurt Sanderling, dem legendären Chefdirigenten des heutigen Konzerthausorchesters zwischen 1960 und 1977, hat Spielweise und Klangkultur des Orchesters geprägt. Sanderling verstand Schostakowitsch zutiefst – dessen Zerrüttung durch den Stalin-Terror, den Tanz auf Messers Schneide zwischen äußerlicher Anpassung und innerer Unabhängigkeit, die Atmosphäre und die verborgenen Botschaften seiner Werke. Dieses Erbe wird am Konzerthaus bis heute hoch geschätzt und weitergegeben.

Unter Leitung von Chefdirigent Christoph Eschenbach spielt das Konzerthausorchester Berlin im Rahmen der Hommage Schostakowitschs erstes Cellokonzert mit Solist Bruno Philippe sowie seine achte Sinfonie. Außerdem interpretiert es die Siebente („Leningrader“) unter Leitung von Krzysztof Urbański.

Zum Auftakt der Hommage interpretiert Elisabeth Leonskaja in einem Rezital Schostakowitschs anspruchsvolle zweite Klaviersonate. Hinzu kommen u.a. Schostakowitschs Kammermusik mit Bratscher Antoine Tamestit und Pianist Alexander Melnikov, Geigerin Baiba Skride und Cellist Alban Gerhardt, dem Pavel Haas Quartett und Pianist Boris Giltburg sowie ein Orgelkonzert, Filmmusik im Kino Babylon und ein Familienkonzert.

Passagen aus Julian Barnes’ Schostakowitsch-Roman „Der Lärm der Zeit“, gelesen von Ulrich Noethen, dazu Auszüge aus Werken des Komponisten, interpretiert vom Armida Quartett und GrauSchumacher Piano Duo – so entsteht das dichte „musikalische Psychogramm“ eines von einem Terror-Regime zerrütteten Künstlers voller Widersprüche, der Zeit seines Lebens zwischen äußerer Anpassung und innerer Unabhängigkeit Balance halten musste.

Die Jazzrausch Bigband ist mit einer Uraufführung zu Gast: „Schostakowitsch’s Breakdown“ heißt das Ergebnis ihres Kompositionsauftrags zur Hommage. Komponist Leonhard Kuhn inspirierten die „harmonische Sprache und die auf den ersten Blick düster und mächtig wirkende Kraft von Schostakowitschs Streichquartetten, Fugen und Sinfonien“ zu seinem Stück zwischen Jazz, Techno und Elektro.

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