Mietwagen im Urlaub bleiben dieses Jahr teuer

Die Buchung von Mietwagen bleibt voraussichtlich im Verlauf des gesamten Jahres teuer. Aufgrund steigender Urlauberzahlen und eines gesunkenen Fahrzeugangebotes sehen Branchenexperten keine Chance zur Rückkehr zu den Preisen vor Corona. „Mit einem spürbaren Preisrückgang bei Mietwagen rechnen wir erst gegen Weihnachten oder sogar Anfang des nächsten Jahres“, sagte Andreas Schiffelholz, Geschäftsführer Mietwagen des Vergleichsportals Check24, der Zeitschrift auto motor und sport. Durch die Coronakrise und den Einbruch der Urlauberzahlen sind die Umsätze der Mietwagenfirmen stark gesunken, bei weiterhin hohen Kosten, erklärt Michael Brabec, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Autovermieter Deutschlands. „Während ihre Kosten auf dem Niveau vor der Krise verharrten, brachen die Erlöse um bis zu 75 Prozent ein. Es rollte kein Transporter mehr zu einer Messe, niemand fuhr in den Urlaub oder zu Meetings und Events.“

Zudem ist das Geschäftsmodell der Mietwagenfirmen eingebrochen: Normalerweise werden Neuwagen mit hohen Rabatten von bis zu 40 Prozent eingekauft und nach kurzen Laufzeiten von rund vier Monaten als junge Gebrauchte profitabel wieder verkauft. Doch durch die Chipkrise sind viele Autos nicht lieferbar. Die Folge: Der Flottenbestand ist allein 2020 um rund 140.000 Fahrzeuge gegenüber 2019 gesunken, so Brabec. 2021 ging der Bestand noch einmal leicht zurück.

Check24-Mietwagenexperte Schiffelholz geht aber davon aus, dass die Anbieter dieses Jahr „ihre Flotten entsprechend der Nachfrage trotzdem vergrößern“. Dazu würden sie ihre Autos länger als bislang üblich nutzen und auch Neuwagen zu höheren Preisen einkaufen. Als „sehr herausfordernd“ bezeichnet Wolfgang Neumann, Geschäftsführer von Europcar Deutschland, die aktuelle Situation. Die Planung sei schwierig. „Dennoch sind wir positiv ins neue Jahr gestartet und zuversichtlich, dass wir von der erwarteten Erholung des Reise- und Freizeitmarktes im Laufe des Jahres voll profitieren werden, denn die Reiselust und der Nachholbedarf sind groß“, so Neumann gegenüber auto motor und sport.

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