Safer Internet Day: Kinder und Jugendliche vor Desinformation, Hass und Hetze schützen

Im Internet verbreiten sich rechtsalternative Medien voller Hass, Verschwörungstheorien und Desinformation rasant. Anlässlich des Safer Internet Days (SID) am 8. Februar ruft die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) dazu auf, gemeinsam gegen Desinformation und Hetze im Netz zu kämpfen. Bürger*innen können dazu beitragen, das Netz sicherer zu machen, indem sie der Aufsicht problematische Inhalte mit wenigen Klicks melden, damit diese geprüft und geahndet werden. Der Safer Internet Day findet in diesem Jahr unter dem Motto „Fit für die Demokratie, stark für die Gesellschaft“ statt.

Dr. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der KJM: „Desinformation und Hetze im Netz sind ein Angriff auf die Demokratie. Diese Gefahr müssen wir gerade mit Blick auf Kinder und Jugendliche, die Staatsbürger*innen von morgen, ernst nehmen. Sie laufen Gefahr, verängstigt, verunsichert und in ihrer Meinungsbildung beeinflusst zu werden. Demokratiefeindliche Kräfte sind im Netz sehr aktiv. Wir halten dagegen und kämpfen für ein sicheres Netz. Wir rufen die Bürger*innen auf, aktiv zu werden, digitale Zivilcourage zu zeigen und auf Desinformation und Hetze aufmerksam zu machen. Wir alle müssen die Anwält*innen von Kindern und Jugendlichen sein.“

Eingehende Hinweise werden sorgfältig überprüft. Bei Verstößen gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) ergreift die KJM Maßnahmen wie Bußgelder und Untersagungen.

Die KJM hat im Kontext der Pandemie eine Zunahme von Desinformation, Fake News und Hass im Netz festgestellt. Viele Angebote schüren Ängste und Misstrauen und können Kinder und Jugendliche nachhaltig ängstigen und verunsichern.

Darunter finden sich u. a. Verschwörungstheorien zu Sars-CoV-2 („Corona dient als Vorwand, um das Volk gefügig zu machen! Brav rennen die Schafe mit!“) ebenso wie Angebote, die zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstacheln („Deutschland wird von den Eindringlingen ausgeraubt. Keine Reaktion! Im Gegenteil..  die sollen noch mehr Gelder bekommen.“).
Auch die „JIM-Studie 2021“ des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zeigt einen Anstieg von Desinformation gegenüber dem Vorjahr: 58 Prozent der 12- bis 19-Jährigen geben an, Hassbotschaften begegnet zu sein (+ 5 Prozent), über die Hälfte wurde mit extremen politischen Ansichten (56 Prozent/+ 11 Prozent) und Verschwörungstheorien konfrontiert (+ 8 Prozent), 47 Prozent mit beleidigenden Kommentaren (+ 10 Prozent). Bei Fake News sind es 42 Prozent (+ 8 Prozent).

 

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