Von 2004 bis 2019 lebte Else mit ihrem Gefährten Kurt zusammen im Hellabrunner Aquarium. Beide zählten zu den Senioren des Europäischen Zuchtbuchs für Schwarzspitzen-Riffhaie. In den letzten zwei Jahren bewohnte Else als einziger Schwarzspitzen-Riffhai mit vielen anderen Fischen und einer Netzmuräne das größte Aquarium in Hellabrunn.
Die Tierpfleger beobachteten den gesundheitlichen Zustand des betagten Hai-Weibchens schon seit einiger Zeit mit wachsender Sorge. In Anbetracht ihres hohen Alters waren die Alterserscheinungen keine Überraschung: „Besonders auffallend war die Körperhaltung des Tiers, welche mit veränderten Schwimmbewegungen einherging“, erklärt Lena Bockreiß. Als Kuratorin des Aquariums steht sie in engem Austausch mit dem zuständigen Tierpflege- und Tierärzte-Team. Da auch eine tiermedizinische Behandlung keinerlei Besserung brachte, wurde Else am heutigen Mittwoch eingeschläfert.
„Dass wir nun auch den zweiten Riffhai aus Hellabrunn verabschieden mussten, ist sehr bedauerlich“, so Tierparkdirektor Rasem Baban, und weiter: „Bei dieser Entscheidung, die uns nicht leichtgefallen ist, steht immer das Tierwohl im Mittelpunkt.“
Bis das große 100.000 Liter fassende Haibecken im Aquarium neu besetzt wird, bleiben die vielen kleinen Riffbewohner und die ebenfalls darin lebende Netzmuräne erst einmal unter sich. Kuratorin Lena Bockreiß ist bereits im Gespräch mit der Koordinatorin des Europäischen Zuchtbuches für Schwarzspitzen-Riffhaie und kann den Besucherinnen und Besuchern versichern, dass sie sich zeitnah auf den Nachbesatz freuen dürfen: „Hellabrunn beteiligt sich weiterhin am Erhaltungszuchtprogramm für Schwarzspitzen-Riffhaie und so werden auch in naher Zukunft wieder neue Tiere dieser Art im Aquarium zu sehen sein.“
In ihrer Heimat, den Küstenregionen des Indischen Ozeans und um die Inselgruppen des westlichen Zentralpazifiks, gelten Schwarzspitzen-Riffhaie aufgrund der Zerstörung ihrer Habitate und Wasserverschmutzung, aber auch durch gezielte Bejagung als bedroht und werden laut Roter Liste der IUCN als gefährdet eingestuft.
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