Bilanz 2021: Chemnitzer Arbeitsmarkt hält der Krise stand

 

  • 2021 waren im Jahresdurchschnitt 8.933 Frauen und Männer in Chemnitz arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu 2020 ist das ein Minus von 316 Personen oder 3,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote betrug durchschnittlich 7,2 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie noch bei 7,4 Prozent.
  • Es meldeten sich rund 1.000 Menschen weniger aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos als 2020. Kurzarbeit konnte viele Beschäftigungsverhältnisse sichern.
  • 2021 gab es einen deutlichen Zuwachs an Arbeitsplätzen: Unternehmen zeigten rund 20 Prozent mehr freie Stellen an. 

„Der Chemnitzer Arbeitsmarkt hält der Krise stand. Dieses Fazit können wir für das Jahr 2021 ziehen. Die für uns wichtigen Indikatoren Arbeitslosigkeit, Stellenmeldungen und Beschäftigung entwickelten sich positiv. Weniger Chemnitzerinnen und Chemnitzer waren von Arbeitslosigkeit betroffen. Besonders fällt auf, dass sich deutlich weniger Menschen aus einem Job heraus arbeitslos meldeten und dass nicht nur verglichen mit dem Krisenjahr 2020, sondern auch zum Vorkrisenjahr 2019. Wir registrierten außerdem einen deutlichen Aufschwung bei den Stellenmeldungen und die Anzahl der Beschäftigten in der Stadt erhöhte sich.

Weniger Personen bezogen Kurzarbeitergeld und die Höchststände von 2020 wurden nicht wieder erreicht. Mit Beginn des Jahres gingen die Anzeigen auf Kurzarbeit zurück. Es wurde deutlich, wie wichtig es Chemnitzern Betrieben ist, ihre Belegschaft zu halten und Kündigungen zu vermeiden. Im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen ist das eine wichtige Entscheidung. Dem Arbeitsmarkt werden alleine durch die demografische Entwicklung hunderte Beschäftigte verloren gehen. Durch Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten, durch individuelle Lösungen für Unternehmen sowie durch gezielte Zuwanderung müssen wir dem entgegnen“, äußert Angelika Hugel, Chefin der Chemnitzer Arbeitsagentur.

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit reduzierte sich 2021 um 3,4 Prozent. Damit waren 316 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als das Jahr zuvor. Im Jahresdurchschnitt lag die Arbeitslosenzahl bei 8.933.

6.880 Menschen meldeten sich durchschnittlich aus einem Arbeitsverhältnis heraus arbeitslos. Verglichen mit dem Krisenjahr 2020 sind das deutlich weniger (minus -1.134 Personen bzw. minus 14,2 Prozent). Auch das Vorkrisenniveau ist damit erreicht. Im Jahr 2019 meldeten sich noch 8.254 Personen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos.

Gleichzeitig nahmen 6.833 Personen einen neuen Job auf. Das sind etwas mehr als 2020 (plus zwei Prozent bzw. 131 Personen), aber noch weniger als im Vorkrisenjahr 2019 (minus 9,5 Prozent bzw. 717 Personen).

4.427 Menschen mündeten in eine Ausbildung oder Maßnahme ein.

Von den Entwicklungen profitierte vor allem der Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur). Dort sank der Anteil an arbeitslosen Personen um rund 15 Prozent bzw. 432 Menschen. Der Gesamtbestand an Arbeitslosen liegt bei 2.471.

Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) erhöhte sich der Bestand leicht um 1,8 Prozent (117 Personen) auf nun 6.462 Erwerbslose.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 927 Jugendliche im Alter von 15 bis 25 arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Jahr 2020 sind das 9,9 Prozent bzw. 102 Personen weniger.

Der Anteil älterer Arbeitsloser über 50 Jahre befindet sich nahezu auf Vorjahresniveau. 0,3 Prozent oder 8 Personen weniger waren arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind 3.111 Chemnitzerinnen und Chemnitzer Ü50 erwerbslos.

Der Anteil an allen Arbeitslosen liegt bei 34,8 Prozent. Jeder dritte Arbeitslose ist demnach älter als 50.

57,4 Prozent aller Arbeitsloser sind Männer. Der Anteil der Frauen beträgt 42,6 Prozent. Damit sind in Chemnitz 3.805 Frauen und 5.128 Männer arbeitslos gemeldet. 

Durchschnittlich waren 3.853 Personen länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind das 1.009 Langzeitarbeitslose mehr, ein Plus von 35,5 Prozent.

„Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen, stieg das Risiko durch die Pandemie länger arbeitslos zu bleiben. Der Anteil von Menschen, die über ein Jahr auf Jobsuche sind, ist deutlich gestiegen. Das lag vor allem an weniger Vermittlungen in Helfer- und Dienstleistungsjobs sowie an Einschränkungen bei der Integration in Weiterbildungen und Maßnahmen. Hier müssen wir nun wieder aufholen“, beschreibt Angelika Hugel die Situation.

Der Anteil schwerbehinderter Arbeitsloser ging leicht nach oben. Durchschnittlich 689 Schwerbehinderte oder ihnen Gleichgestellte waren letztes Jahr bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter ohne Arbeit registriert. Im Vergleich zum Jahr 2020 sind das 4,9 Prozent bzw. 32 Personen mehr.

Im Jahresdurchschnitt waren in Chemnitz 1.966 Ausländer arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind das 38 Menschen weniger, ein Minus von 1,9 Prozent.

„Förderung und Qualifizierung gehören unverändert zu den wichtigsten Aufgaben. Unterstützungsangebote werden weiterhin von Arbeitsagentur und Jobcenter für alle Personengruppen offensiv angeboten. Auch wenn eine Jobaufnahme nicht immer sofort erfolgen kann, lohnt sich die Investition in Bildung und Qualifikation. Betriebe und Bewerber müssen sich begegnen und Potenziale für die Chemnitzer Wirtschaft müssen gehalten werden“, äußert Angelika Hugel, Chefin der Arbeitsagentur Chemnitz.

Gemeldetes Stellenangebot

2021 wurden in Chemnitz 7.461 neue Stellenangebote durch den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter registriert. Gegenüber dem Vorjahr sind das 1.195 Jobangebote bzw. 19,1 Prozent mehr.

TOP 5 – Aus folgenden Branchen stammten die meisten neu gemeldeten Arbeitsplätze:

Die meisten neuen Angebote stammten aus der Zeitarbeit (1.762 Stellen), aus dem Bereich Freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen (755 Stellen) dem Gesundheits- und Sozialwesen (746 Stellen), dem Verarbeitenden Gewerbe (732 Stellen) sowie der Öffentlichen Verwaltung (708 Stellen).

Mehr als 6.000 der neu gemeldeten Arbeitsplätze waren auf Fachkraft- oder Expertenniveau und unbefristet zu besetzen.

Der Stellenbestand lag am Ende des Jahres bei 2.805 Angeboten (Stand: Dez. 2021).

Kurzarbeit

Durch den Einsatz des Kurzarbeitergeldes konnten während der Corona-Pandemie tausende Arbeitsplätze in Chemnitz gesichert werden.

Die Anzeigen und die Inanspruchnahme nahmen im Vergleich zum ersten Corona-Jahr deutlich ab. 2021 zeigten 1.023 Chemnitzer Betriebe Kurzarbeit an. Im Vorjahr waren es 4.481 Unternehmen.

Anzeigen auf Kurzarbeit (Stand: Dezember 2021)

Die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit liegen bis Juni 2021 vor. Von Januar bis Juni rechneten 8.190 Chemnitzer Betriebe für 59.899 Mitarbeiter/innen Kurzarbeit ab.

Ausblick 2022

Die weiteren Entwicklungen sind abhängig vom Infektionsgeschehen, den Auswirkungen der Vierten Welle sowie den damit verbundenen Beschränkungen. Neben Covid-19 beeinflussen die Digitalisierung, Demografie, Fachkräftebedarfe und die Energiewende den Arbeitsmarkt. Diese Themen schreiten weiter voran und stehen im Fokus.

„Die Fachkräftebedarfe in vielen Unternehmen steigen weiter an. Die Investition in zukünftige Fach- und Führungskräfte, in Bildung und Qualifizierung sowie in die gezielte Zuwanderung bleiben unsere Hauptaufgaben. Wir sind für alle Unternehmen und Menschen in Chemnitz ein verlässlicher Partner – wir beraten, fördern, vermitteln und geben finanzielle Hilfen“, fasst Angelika Hugel zusammen.

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