Das kommentierte Alexander Blažek, Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümerverbandes Haus & Grund Schleswig-Holstein, folgendermaßen:
„Die Ampel zeigt die falschen Signale. Allein auf die energetische Gebäudesanierung zu setzen, ist der falsche Kurs. Die Kosten für Mieter, Vermieter und Eigenheimbesitzer sind enorm hoch und der Nutzen gering. Die „low-hanging-fruits“ bei den Wohngebäuden sind bereits geerntet. Immobilien ohne Wärmedämmung, mit Einfachverglasung oder uralten Heizungsanlagen sind kaum noch vorhanden. Jede weitere Maßnahme on top ist nicht mehr wirtschaftlich. Das sagen alle Fachleute, wie zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen heute in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Den Wohngebäudebestand klimaneutral zu bekommen, würde sehr aufwendig. Fatal wäre es, jetzt falsch zu investieren. Das kann sich die Politik nicht leisten, wenn die Wohnkosten nicht explodieren sollen. Bei geschätzten 1.000 € energetischen Modernisierungskosten je Quadratmeter Wohnfläche, um die Voraussetzungen für eine Wärmepumpe zu schaffen, würde die Miete pro Jahr um 80 Euro steigen – pro Quadratmeter. Bei einer Wohnung mit 75 Quadratmetern würde sich die Miete um monatlich sage und schreibe 500 Euro erhöhen.
Der richtige Kurs wäre, die Primärenergie klimaneutral werden zu lassen. Wenn beispielsweise die Fernwärme mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, sind alle angeschlossenen Wohnungen mit einem Schlag CO²-neutral – vollkommen unabhängig von der Energieeffizienz des einzelnen Gebäudes.“
Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat landesweit über 70.000 Mitglieder. Private Kleinvermieter bieten rund zwei Drittel aller Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt an.
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