Das Hinspiel konnten die Kurpfälzer im Audi Dome lange offen gestalten, gingen sogar mit einer sechs Punkte Führung in das letzte Viertel. Dort zeigten die Bajuwaren jedoch ihre ganze Klasse und legten offensiv wie defensiv eine Schippe drauf. Das Resultat war ein 18:0 Lauf in gerade einmal fünf Minuten Spielzeit. Das Momentum war gekippt und die Gegenwehr der Gäste zwar nicht gebrochen aber fortan realistischerweise nur noch auf Schadensminimierung aus. Die Partie endete mit 77:71 für den Gastgeber und Favoriten.
DER DOPPELBELASTUNG TROTZEN
Die Teilnahme an der Euroleague, gleichbedeutend mit 34 zusätzlichen Spielen, stellt für die Akteure auf dem Parkett eine besondere Herausforderung dar. Beschwert man sich im Fußball über englische Wochen (zwei Spiele in einer Woche), so sind drei Spiele in einer Woche für die Korbjäger aus München keine Seltenheit, wenn nicht sogar die Regel. Es verwundert daher nicht, dass der Kader entsprechend breit aufgestellt ist. Während in der easyCredit BBL lediglich sechs Spieler mit ausländischem Pass eingesetzt werden dürfen, findet man derer elf im Aufgebot der Bayern. Dies gibt Trainer Andrea Trinchieri die Möglichkeit, die Belastung seiner Spieler zu steuern und eine Überlastung zu vermeiden. Für den Gegner bedeutet es jedoch auch, dass die Vorbereitung auf die Partie erschwert wird, da man nie weiß, in welchem Gewand der Meisterschaftsfavorit den Parkett betritt.
Gegenüber dem Hinspiel ist der Deutsch-Kroate Leon Radosevic nach langer Verletzungspause wieder im Aufgebot. In seinen bisherigen Einsätzen konnte der Center noch nicht an seine alte Form anknüpfen, was in Anbetracht der Dauer seiner Abwesenheit nicht verwundert. Den Heidelbergern ist daran gelegen, dass Radosevic sein Breakout-Game nicht im SNP Dome feiert. Nicht mit von der Partie wird jedoch Paul Zipser sein. Der gebürtige Heidelberger arbeitet in München an seinem Comeback nach seiner Operation im vergangenen Sommer.
EIN PAAR ZAHLEN
Da es bei der Anzahl der Ausnahmekönner im Team der Gäste wenig Sinn macht, auf jeden einzeln einzugehen, ohne zu wissen, wer denn nun spielen wird, möchten wir an dieser Stelle auf ein paar Zahlen eingehen. So hat beispielsweise kein Team so oft ein Viertel mit zehn Punkten oder mehr gewinnen können als die Bayern. In insgesamt neun BBL Partien war dies der Fall, unter anderem das letzte Viertel im Hinspiel gegen Heidelberg. Interessanterweise war dies das einzige vierte Viertel, welches die Münchner zweistellig gewannen, denn das stärkste Viertel ist erfahrungsgemäß das zweite. Dieses gewinnen sie mit durchschnittlich vier Punkten und konnten den Gegner hier bereits fünf Mal zweistellig distanzieren.
Den letzten Platz in der Anzahl der zweistellig gewonnenen Viertel belegt s.Oliver Würzburg. Lediglich einmal ist es ihnen gelungen. Ausgerechnet gegen die Bayern, denen das wiederum nur zweimal passiert ist. Einen Angstgegner haben die Bayern auch. Die Chemnitzer Korbjäger konnten beide Spiele (Pokal-Viertelfinale und ein Ligaspiel) siegreich gestalten und dürften der Auslöser einer Wende gewesen sein. Während sich die Münchner ihre Siege in der Bundesliga meist mühsam erarbeiten mussten, setzten sie ausgerechnet gegen die Telekom Baskets Bonn, bis dahin Tabellenführer, ein Ausrufezeichen. Der 100:81 Sieg untermauert den Eindruck, dass der Titel in dieser Spielzeit nur über den FC Bayern Basketball geht.
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