Die 2008 verabschiedeten Qualitätskriterien und -standards sowie der umfassende Fragenkatalog wurden bei der ersten Evaluierung der deutschen Nationalparke (2009-2012) erstmals angewendet. Dabei zeigten sich beim Qualitätsset allerdings noch einzelne Schwächen, die sich auch bei der Zwischenevaluierung (2015-2018) bestätigten. Der nächsten Evaluierung (2021-2024) wurde daher ein Projekt vorgeschaltet, in dem das Qualitätsset und der Fragenkatalog optimiert und um neue Themen ergänzt wurden.
Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E-Vorhaben) wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert und fachlich unterstützt. Fachlich eingebunden waren alle Nationalparkverwaltungen, deren Innensicht und Erfahrungen für die Optimierung des Qualitätssets von großer Wichtigkeit waren. Darüber hinaus haben Dr. Sven Rannow vom Nationalparkamt Müritz als Vertreter der Nationalparke sowie Prof. Dr. Stefan Heiland von der TU Berlin und Manuel Schweiger von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt als externe Experten die Projektbearbeiterinnen vom Nationale Naturlandschaften e. V. fachlich beraten und unterstützt.
Angestrebt wurde eine bessere innere Konsistenz des aus Handlungsfeldern, Kriterien und Standards bestehenden Qualitätssets durch die Reduzierung von Redundanzen, die Zusammenfassung bzw. Neusortierung einzelner Handlungsfelder, Kriterien und Standards sowie die inhaltliche und sprachliche Schärfung der Standards. Hierbei wurde auch auf Synergien zum Integrativen Monitoring für Großschutzgebiete geachtet. Eingang in das überarbeitete Qualitätsset fanden außerdem neue Themen wie Umweltmanagement und nachhaltige Beschaffung, Barrierefreiheit und Inklusion, Partizipation. Es werden nun-mehr acht statt bisher zehn Handlungsfelder abgegrenzt. Sie werden durch 42 Kriterien (bisher 44) weiter differenziert. An das optimierte Qualitätsset wurden ebenfalls die Evaluierungsfragen angepasst. Soweit möglich wurde auch hier auf eine Reduzierung des Fragenumfangs und Verschlankung der vorgegebenen Antwortkategorien geachtet, um eine schnellere und eindeutigere Beantwortung der Fragen zu ermöglichen und damit den Zeitaufwand für die Nationalparkverwaltungen zu minimieren. Eine wichtige Voraussetzung ist ein einheitliches Begriffsverständnis, neu hinzugekommen ist daher ein Glossar mit der Definition von 37 zentralen Termini.
Die mit allen Projektbeteiligten abgestimmten Qualitätskriterien und -standards wurden im März 2021 von der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) beschlossen.
Die Publikation liegt im A 4-Format in deutscher bzw. englischer Sprache vor und umfasst jeweils 140 Seiten. Beide Publikationen können schriftlich mit einem frankierten Rückumschlag bei Nationale Naturlandschaften e. V. angefordert werden. Darüber hinaus stehen sie als barrierefreie PDF ab sofort online unter https://nationale-naturlandschaften.de/… zum Download bereit.
Mit dieser Arbeit unterstützt Nationale Naturlandschaften e. V. die Nationalparkverwaltungen bei der Sicherung und Verbesserung des Qualitätsmanagements in ihren Gebieten. Bund und Länder, die Verwaltungen der Nationalparke und Nationale Naturlandschaften e. V. leisten hiermit einen gemeinsamen Bei-trag zu einer stetigen Qualitätsverbesserung der Nationalparke und damit zur Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt in Deutschland.
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