Das Herz schlägt plötzlich unregelmäßig, rast, stolpert, setzt kurzzeitig sogar aus – es hat seinen gewohnten Takt verloren. Ein Alarmsignal, denn es könnte sich um die weltweit häufigste – von Störimpulsen im Herzgewebe ausgelöste – Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen handeln: Vorhofflimmern. Rund jeder vierte Mensch ab 40 Jahren ist im Laufe seines Lebens von Vorhofflimmern betroffen. Allein in Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an der Volkskrankheit (Quelle: www.Vorhofflimmern.de).
Häufig wird Vorhofflimmern minimalinvasiv mit einer Katheterablation behandelt. Dabei wird ein dünner, flexibler Katheter von der Leiste der Patienten aus in das Innere des Herzens geführt. Mit der Spitze des Katheters wird das für die Störung verantwortliche Herzgewebe dann traditionell verödet oder vereist. Ein neues Ablationsverfahren verspricht Vorhofflimmer-Patienten nun kürzere Prozedurzeiten bei zudem noch niedrigeren Komplikationsraten als bisher. Mit der Pulsfeld-Ablations-Technologie wird erstmals keine Hitze oder Kälte eingesetzt, sondern ein 2,5-Sekunden kurzer elektrischer Impuls. „Dieses Verfahren schützt das umliegende Gewebe noch besser vor einer Beeinflussung durch die Ablation“, so Prof. Stefan G. Spitzer, Ärztlicher Leiter der Invasiven Rhythmologie in der Praxisklinik Herz und Gefäße Dresden. „Die Energiequelle verödet selektiv Herzmuskel-zellen. Das innovative Ablationssystem ermöglicht uns, besonders präzise, schnell und schonend vorzugehen".
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Therapieformen der Hochfrequenz- oder Kryoablation bei denen die rhythmusstörenden Impulse im Herzgewebe mit Wärme bzw. Kälte behandelt werden, erreicht man bei dem neuen Verfahren den Effekt durch das gezielte Einbringen kleiner Poren mittels kurzer, pulsierender Stromstöße in die Zellmembran. Deshalb bezeichnet man die Methode als „Elektroporation“ oder „Pulsed Field Ablation“ (engl.).
Die Praxisklinik Herz und Gefäße ist eine 1992 gegründete fachübergreifende Gemeinschaftspraxis, in der 26 Ärzte mit 150 nichtärztlichen Mitarbeitern in den Fachgebieten Kardiologie, Angiologie, radiologische Diagnostik und Nuklearmedizin an verschiedenen Standorten tätig sind und pro Jahr insgesamt ca. 45.000 Patienten versorgt werden. Neben den kardiologischen und angiologischen Ambulanzen am Standort Forststraße in der Dresdner Neustadt ist die Einrichtung durch ihren großen praxisklinischen Bereich mit Herzkatheter- und Elektrophysiologischen Laboren sowie dem Funktionsbereich Nuklearkardiologie am Standort Weißer Hirsch auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Dresden-Neustadt gekennzeichnet. Dort werden jährlich ca. 5.500 Patienten invasiv-kardiologisch behandelt. Damit gehört die Einrichtung zu den leistungsstärksten invasiv-kardiologischen Leistungserbringern und Zentren in Sachsen.
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