Das Rennen der Frauen im Skeleton des BMW IBSF-Weltcups war etwas für die Annalen der VELTINS-EisArena. Bereits im ersten Durchgang purzelten die Bahnrekorde in der VELTINS-EisArena. Die im Vorjahr beim Europacup von der Österreicherin Sarah Wimmer aufgestellte Zeit von 57:26 Sekunden aufgestellte Bestzeit wurde mehrmals unterboten. Die Erste, der dies gelang, war die Kanadierin Jane Chanell mit 57,17 Sekunden als fünfte Starterin des ersten Durchgangs. Es folgten die US-Amerikanerin Katie Uhlaender und die Österreicherin Janine Flock, die hintereinander jeweils eine Zeit von 57:10 Sekunden erzielten. Direkt danach sollte die Schallmauer von 57 Sekunden fallen. Die niederländische Weltcupführende Kimberley Bos unterbot die Marke mit 56:98 Sekunden als elfte Starterin des ersten Durchgangs. Weltmeisterin Tina Hermann (WSV Königssee) folgte direkt danach und blieb nur vier Hundertstel hinter der Niederländerin. Die anderen beiden deutschen Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) und Hannah Neise (BSC Winterberg) fuhren im ersten Durchgang auf ihrer Heimbahn zeitgleich in 57:25 Sekunden auf Rang sieben.
Im zweiten Lauf setzte sich die Rekordjagd fort. Die Siegerin des Vorwinters Elena Niktina hatte im ersten Durchgang nur Rang 13 erreicht und haute im zweiten Abschnitt noch richtig einen raus. Zunächst unterbot sie mit 5:07 Sekunden ihren Startrekord um fünf Hundertstel. Das Tempo nahm die Russin die ganze Fahrt bis ins Ziel mit und sorgte mit 56:74 für den nächsten Bahnrekord. Nikitina arbeitete sich mit dieser Glanzleistung noch auf Platz sechs im Schlussklassement vor. Damit überholte die Russin unter anderem Hannah Neise, die am Ende Neunte wurde. Die Schmallerbergerin sagte über ihren Heim-Weltcup: “Es war ärgerlich, aber das Feld ist sehr stark. Es war krass, was heute für Zeiten abgeliefert wurden.” Neise verpasste somit eine weitere Platzierung unter den ersten Acht, die es braucht für eine sichere Olympiaqualifikation. Mit Rang vier fuhr die Silbermedaillengewinnerin aus Südkorea, Lölling, erstmals in die Qualiränge in diesem Winter. Sie meinte: “Es war ein Befreiungsschlag mit einer Zeit unter 57. Es war Balsam für die Seele heute. Man muss heute ein Riesenlob an die Bahnarbeiter aussprechen. So ein Rennen mit so vielen Rekorden gab es noch nie.” Tina Hermann hätte gerne noch einen Platz höher angegriffen und sagte: “Ich wäre gerne Richtung Bahnrekord gefahren, aber ich denke, mit dem zweiten Platz kann man dann doch zufrieden sein.”
Am morgigen Samstag geht es ab 10 Uhr weiter mit dem Viererbob der Männer. Ab mittags folgt der Monobob der Frauen.
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