Ein achtlos weggeworfener Einwegbecher oder eine verlorene Schutzmaske: Solcher Müll landet tausendfach in der Natur, auch im Rhein. Er verschmutzt das Wasser und landet schließlich im Meer. Tausende Tiere verfangen sich im Müll oder sterben, weil sie Plastikteile mit Nahrung verwechseln. So haben allein beim „Rhein Clean up 2019“ zwischen Basel und den Niederlanden verschiedene Vereine insgesamt 400 Tonnen Müll an den Ufern des Rheins gesammelt. Doch schon der Blick in die nahe Umgebung reicht, um das Ausmaß zu erfassen. Im Köln Stammheimer Naturschutzgebiet hat der Verein K.R.A.K.E. mit Freiwilligen an einem Tag rund 3,6 Tonnen Müll gesammelt. Ungefähr das Gewicht von drei Kleinwagen.
Pilotprojekt Müllfalle an der Zoobrücke
Die Aufräum-Kommando-Einheit möchte das Problem beim Schopfe packen. Die ehrenamtlichen Müllsammelnden wollen verhindern, dass durch den Rhein immer mehr Abfall in die Meere gelangt. Daher hat K.R.A.K.E. das Pilotprojekt „Müllfalle“ ins Leben gerufen. In der Nähe der Zoobrücke soll auf dem Rhein ein schwimmender Stahlfangkorb zu Wasser gelassen werden. Dieser ist gegen die Stromrichtung geöffnet. So fängt er durch die natürliche Strömung alles auf, was an der Oberfläche treibt. Zehn Meter lang und vier Meter breit soll das Schwimmprojekt werden.
Sponsoren für den Prototyp
Damit der erste Prototyp Gestalt annehmen kann, geht Vereinsgründer Christian Stock auf die Suche nach neuen Projektpartnern. „Wir sind schon länger mit der DEVK im Gespräch gewesen. Corona hat uns bislang für unsere Vorhaben immer einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt der selbsternannte Krakenpapa. „Als wir dann die Idee mit der Müllfalle hatten, war die DEVK direkt mit an Bord.“ Als einer der Großsponsoren des Projektes beteiligt sich der Kölner Versicherer mit 25.000 Euro an dem Bau. „Wir freuen uns, dass wir ein so spannendes und wichtiges Projekt unterstützen dürfen“, sagt Manuel Krempf, Beauftragter für Nachhaltigkeit bei der DEVK. „Jeden Tag schwimmt so viel Abfall im Rhein an der DEVK Zentrale vorbei Richtung Meer. Die Müllfalle ist die beste Chance, ganz viel davon schon hier in Köln herauszufischen.“
Gemeinsam Umweltprobleme lösen
„Dieses Projekt ist ein wichtiger ökologischer Beitrag“, so DEVK-Vorstandsmitglied Dietmar Scheel. „Mit der Falle unterstützen wir nicht nur aktiv den Umweltschutz, sondern können auch der Wissenschaft dabei helfen, Erkenntnisse zu gewinnen. Gemeinsam können wir viel erreichen und vielleicht noch mehr Leute dazu inspirieren, etwas zu bauen, das die Natur schützt oder Umweltprobleme löst“, so Scheel.
So schnell wie möglich möchte der Verein mit dem Bau der Müllfalle beginnen. Momentan ist der Bauplan noch in der Feinabstimmung. Im Frühjahr 2022 soll sie dann fertig sein. Neben der DEVK beteiligen sich u.a. Gaffel Kölsch, RheinEnergie und die Volksbank Köln Bonn an dem Projekt.
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