BayernLB erzielt in den ersten neun Monaten 2021 ein Vorsteuerergebnis von 644 Mio. Euro

 

  • Ergebnis geprägt von guter operativer Ertragsentwicklung in allen Kundensegmenten, positiver Risikovorsorge und Bonifikation aus EZB-Tender-Teilnahme
  • Zins- und Provisionsüberschuss auf 1,7 Mrd. Euro gestiegen
  • Verwaltungsaufwand trotz Wachstumsinvestitionen insbesondere in die DKB durch Einsparungen in der BayernLB-Kernbank stabil gehalten
  • Weiterhin solide Kapitalbasis: CET1-Quote bei 16,4 Prozent
  • Ergebnis zum Jahresende oberhalb der zum Halbjahr angehobenen Prognose von 500 bis 700 Mio. Euro erwartet

Die BayernLB hat in den ersten neun Monaten 2021 ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 644 Mio. Euro erwirtschaftet (Vj.: 276 Mio. Euro). Das Ergebnis ist durch eine gute operative Ertragsentwicklung in allen Kundensegmenten, einen positiven Beitrag aus der Risikovorsorge und Zinsvergünstigungen aus der Teilnahme des BayernLB-Konzerns an den EZB-Tendern geprägt. Das Konzernergebnis (nach Steuern) lag bei 361 Mio. Euro (Vj.: 179 Mio. Euro).

„Wir sind mit dem Geschäftsverlauf der ersten neun Monate 2021 zufrieden – vor allem, weil wir über alle Kundensegmente hinweg eine gute operative Entwicklung zu verzeichnen haben. Gleichzeitig sind wir bei wichtigen Aspekten unseres Geschäftsmodells als Fortschrittsfinanzierer, unter anderem bei den Themen Nachhaltigkeit, Sektorkompetenz und Ausbau des Immobiliengeschäfts sowie der digitalen Transformation der DKB, deutlich vorangekommen. Das zeigt, dass wir mit unserer strategischen Agenda und dem damit verbundenen Transformationsprogramm Fokus 2024 auf dem richtigen Weg sind“, sagte Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB. „Das Ergebnis hat allerdings stark von der Bonifikation aus der Teilnahme an den EZB-Tendern und einer positiven Risikovorsorge profitiert. Die Höhe des Ergebnisses darf daher nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir unsere bis 2024 laufende Transformation auch weiterhin so konsequent wie bisher vorantreiben müssen, um unser Kundengeschäft zu stärken, die IT-Modernisierung umzusetzen und unsere Effizienz weiter zu steigern“, so Winkelmeier weiter.

Finanzzahlen der ersten neun Monate 2021
Der Zinsüberschuss stieg deutlich auf 1.445 Mio. Euro (Vj.: 1.324 Mio. Euro), was insbesondere auf die Teilnahme des BayernLB-Konzerns an den EZB-Tendern (TLTRO III) zurückzuführen ist. Aus der Vereinnahmung der TLTRO III-Zinsvergünstigungen erzielte der Konzern in den ersten neun Monaten 2021 ein Zinsergebnis in Höhe von 187 Mio. Euro. Den Provisionsüberschuss konnte die BayernLB trotz des schwierigen Marktumfelds auf 267 Mio. Euro steigern (Vj.: 224 Mio. Euro). Der Anstieg geht maßgeblich auf höhere Ergebnisbeiträge aus dem Wertpapiergeschäft und dem Assetmanagement der Töchter zurück.

Die Risikovorsorge hat das Ergebnis vor Steuern durch Nettoauflösungen in Höhe von 52 Mio. Euro spürbar entlastet (Vj.: Nettozuführungen in Höhe von 175 Mio. Euro). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der BayernLB-Konzern zusätzlichen Risikovorsorgeaufwand (Post Model Adjustments) gebildet, um die potenziellen Risiken abzudecken, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu erwarten waren. Der Restbestand an Post Model Adjustments lag zum 30. September 2021 bei 292 Mio. Euro. Die gute Qualität des Kreditportfolios zeigt sich auch in der niedrigen Quote notleidender Kredite (NPL-Quote) von 0,5 Prozent (Vj.: 0,6 Prozent).

Der BayernLB-Konzern konnte das Fair-Value-Ergebnis stark steigern, es betrug 187 Mio. Euro (Vj.: 73 Mio. Euro). Das Ergebnis ist maßgeblich geprägt durch gutes operatives Kundengeschäft im Bereich Markets und im Edelmetallgeschäft sowie durch positive Bewertungseffekte in Folge der Marktentwicklung. Auch beim DKB-Nachhaltigkeitsfonds war eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Das Ergebnis aus Finanzanlagen ging auf 8 Mio. Euro zurück (Vj.: 62 Mio. Euro).

Trotz der Wachstumsinitiativen der DKB und des damit verbundenen strategischen Personalaufbaus konnte der BayernLB-Konzern den Verwaltungsaufwand mit 1.148 Mio. Euro nahezu stabil halten (Vj.: 1.135 Mio. Euro). Den steigenden Aufwendungen bei der DKB standen Kostensenkungen durch die erfolgreiche Umsetzung der Fokussierungsstrategie bei der BayernLB-Kernbank gegenüber. Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung erhöhte sich auf 182 Mio. Euro (Vj.: 150 Mio. Euro). Davon entfielen 75 Mio. Euro auf die Bankenabgabe (Vj.: 67 Mio. Euro) und 107 Mio. Euro auf die Einlagensicherung (Vj.: 83 Mio. Euro). Der Anstieg bei der Einlagensicherung resultiert aus einer Steigerung der Kundeneinlagen bei der DKB.

Die Bilanzsumme der BayernLB erhöhte sich um 14,3 Prozent auf 292,9 Mrd. Euro (31.12.2020: 256,3 Mrd. Euro). Die Steigerung ist im Wesentlichen auf die Teilnahme der BayernLB am EZB-Tender zurückzuführen. Die risikogewichteten Aktiva (RWA) betrugen 64,3 Mrd. Euro (31.12.2020: 65,0 Mrd. Euro).

Der Konzern verfügt weiterhin über eine solide Kapitalbasis. Die CET1-Quote lag zum 30.9.2021 bei 16,4 Prozent (31.12.2020: 15,9 Prozent).

Die Cost-Income-Ratio (CIR) lag bei 59,8 Prozent (Vj.: 65,4 Prozent). Die Eigenkapitalrentabilität (RoE) vor Steuern erhöhte sich deutlich auf 8,4 Prozent (Vj.: 3,7 Prozent).

Fortschritte im Transformationsprogramm Fokus2024
Die BayernLB treibt ihr im Januar 2020 gestartetes, mehrjähriges Transformationsprogramm Fokus2024 trotz anhaltender operativer Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konsequent voran. Entsprechend hat die Bank wie bereits 2020 auch in den ersten neun Monaten 2021 zentrale Meilensteine der Transformation erreicht.

Unter anderem wurden grundlegende aufbauorganisatorische und infrastrukturelle Weiterentwicklungen vorangetrieben, darunter das neue Zusammenarbeitsmodell mit speziellen Teams zur Betreuung der Fokussektoren Energie, Mobilität, Technologie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Bau und Grundstoffe im Geschäftsfeld Corporates und das Umsetzungsprojekt zur Erneuerung der IT-Banksteuerung. Im Projekt zur Konsolidierung und Modernisierung der Handels-IT wurde das neue Handelssystem für erste Produktgruppen erfolgreich live geschaltet, wodurch perspektivisch verschiedene Altsysteme abgeschaltet werden können. Darüber hinaus hat die BayernLB Prozesse im Rahmen ihrer Effizienzmaßnahmen weiter verschlankt, wodurch der Verwaltungsaufwand des Konzerns trotz Wachstumsinvestitionen in die DKB insgesamt nahezu stabil gehalten werden konnte.

Stärkere Ausrichtung auf Nachhaltigkeit
Die BayernLB richtet im Rahmen ihrer Transformation ihre Geschäftstätigkeit noch stärker als bisher auf Nachhaltigkeit aus. Dies gilt sowohl für den eigenen Betrieb, der bereits seit 2015 an allen deutschen Standorten klimaneutral ist, als auch für das Kundengeschäft der BayernLB. Im September 2021 hat sich die Bank eine neue Nachhaltigkeitsstrategie gegeben, um diese Ausrichtung weiter voranzutreiben.

Die BayernLB strebt ein klimaneutrales Portfolio vor dem Jahr 2050 an. Zu diesem Zweck ist die Bank im Juni 2021 der Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF) beigetreten. Die PCAF bietet eine standardisierte Methodik, mit der BayernLB und DKB zukünftig die Emissionen im Kreditportfolio berechnen werden. Die Berechnung der Treibhausgasemissionen ist ein essenzieller Schritt, um das Portfolio unter Risiko- und Nachhaltigkeitsaspekten zu steuern und schrittweise zu dekarbonisieren.

Darüber hinaus hat die BayernLB ein sogenanntes ESG-Assessment aufgebaut. Dieses bietet die Möglichkeit zur erweiterten Identifizierung von Nachhaltigkeitsrisiken und positiven Wirkungen von Finanzierungen auf die Erreichung von Klima- und Nachhaltigkeitszielen im Portfolio. Aus dem ESG-Assessment erwartet sich die Bank Informationen für die Portfoliosteuerung bzw. -entwicklung und für die Weiterentwicklung des nachhaltigen Kapitalmarktgeschäfts.
Ihren Kunden steht die BayernLB als strategischer Partner für Sustainable Finance zur Seite. Besonderen Fokus legt die Bank auf die Begleitung ihrer Kunden bei der Finanzierung der Transformation ihrer Geschäftsmodelle, Prozesse und Produkte im Rahmen der Dekarbonisierung sowie auf die Weiterentwicklung ihres Produkt- und Leistungsangebots.
Der BayernLB-Konzern hat sein Portfolio nachhaltiger Refinanzierungsinstrumente bereits erfolgreich ausgebaut. Nach mehreren ESG-Emissionen der DKB sowie dem Social Bond der BayernLabo erweiterte auch die BayernLB die nachhaltige Produktpalette des Konzerns. In der ersten Jahreshälfte startete die BayernLB ihr Green Commercial Paper-Programm und platzierte ihre erste grüne Benchmark-Anleihe mit einem Volumen von 500 Mio. Euro, gefolgt von einer grünen Nachrang-Benchmarkanleihe (Subordinated Tier2 Bond) mit einem Volumen von ebenfalls 500 Mio. Euro. Im Bereich der Green Schuldscheine ist die BayernLB einer der Vorreiter in Deutschland.

Ergebnisse der operativen Kundensegmente
Das Segment Immobilien & Sparkassen/Finanzinstitutionen hat sein Vorsteuerergebnis auf 225 Mio. Euro gesteigert (Vj.: 148 Mio. Euro).
Zu dem Ergebnisanstieg trug maßgeblich der Bereich „Immobilien“ bei, der sein Ergebnis vor Steuern insbesondere durch eine Steigerung des Zinsüberschusses auf 134 Mio. Euro erhöht hat (Vj.: 84 Mio. Euro).
Auch der Bereich „Sparkassen & Finanzinstitutionen“ konnte sein Vorsteuerergebnis steigern, zum 30. September 2021 betrug es 38 Mio. Euro (Vj.: 22 Mio. Euro). Der Bereich profitierte weiterhin von hohen Fair-Value-Erträgen im Edelmetallgeschäft sowie guten Provisionserträgen, unter anderem aus dem Fördergeschäft. Bei der BayernLabo, dem Wohnungsbau-Förderinstitut der BayernLB, und den Assetmanagementgesellschaften Real I.S. und BayernInvest war ebenfalls eine gute operative Entwicklung zu verzeichnen.

Im Segment Corporates & Markets, in dem das Unternehmenskundengeschäft und die Kapitalmarktaktivitäten gebündelt sind, konnte die BayernLB das Vorsteuerergebnis auf 137 Mio. Euro erhöhen (Vj.: -64 Mio. Euro). Das Segmentergebnis geht maßgeblich auf das fokussierte Kundengeschäft und die Entwicklung der Risikovorsorge zurück. Die Risikovorsorge hat das Vorsteuerergebnis des Segments durch Nettoauflösungen von 7 Mio. Euro entlastet, im durch Corona geprägten Vorjahreszeitraum waren noch Nettozuführungen in Höhe von 165 Mio. Euro notwendig gewesen. Der Verwaltungsaufwand konnte infolge der Fokussierung signifikant auf 214 Mio. Euro gesenkt werden (Vj.: 254 Mio. Euro).

Im Segment DKB war ebenfalls ein starker Ergebnisanstieg zu verzeichnen. Das Vorsteuerergebnis erhöhte sich auf 356 Mio. Euro (Vj.: 234 Mio. Euro). Die Ergebnissteigerung geht zu einem großen Teil auf die Bonifikation aus der Tender-Teilnahme in Höhe von 128 Mio. Euro zurück. Das Segment profitierte zudem von einer guten Entwicklung im Privat- und Geschäftskundenbereich. Die DKB hat die Zahl ihrer Privatkunden auf rund 4,9 Millionen (Vj.: rund 4,5 Millionen) gesteigert und damit ihre Position als zweitgrößte Direktbank und einer der Marktführer im digitalen Banking in Deutschland weiter gefestigt. Das Ergebnis vor Steuern der zum Segment zählenden Tochter Bayern Card-Services (BCS) lag bei 6,9 Mio. Euro (Vj.: 2,0 Mio. Euro).

Ausblick auf das Gesamtjahr 2021: Ergebnisprognose angehoben
Die BayernLB rechnet für das Gesamtjahr 2021 mit einem positiven Vorsteuerergebnis, das oberhalb der zum Halbjahr angehobenen Prognose von 500 bis 700 Mio. Euro liegt.

Weitere Details zu den Geschäftszahlen des BayernLB-Konzerns in den ersten neun Monaten 2021 finden sich in der ergänzenden IR-Präsentation, die unter www.bayernlb.de abrufbar ist..

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