Mehr als 350 Unternehmerinnen und Unternehmer kamen dafür Anfang Oktober nach Marienfeld und beschäftigten sich mit der Frage, wie die Zukunft der Recycling-Branche aussehen wird.
Die bvse-Mitgliederversammlung hatte zuvor jedoch die Aufgabe, eine neue Verbandsspitze zu wählen, denn bvse-Präsident Bernhard Reiling stand nicht mehr für eine neue Kandidatur zur Verfügung.
"Fast 30 Jahre Präsidium, davon fast 10 Jahre als Präsident und fast 1.000 Mitglieder." Bernhard Reiling zog in seiner Abschlussrede eine positive Bilanz seines bvse-Engagements. Auch mit der wirtschaftlichen Lage der Recycling- und Entsorgungsbranche zeigte er sich zufrieden: "Im Moment, möchte ich sagen, geht es uns in den Sekundärrohstoffmärkten gar nicht so schlecht."
Reiling sprach in seiner Rede auch das gesellschaftliche Klima in Deutschland an. "Was ich überhaupt nicht mag ist, wenn man Menschen diffamiert, diskriminiert, stigmatisiert. Wenn man anfängt, die Gesellschaft zu spalten. Das macht mir Sorgen. Politik ist das eine. Die mediale Berichterstattung ist das andere. Aber wir als Menschen müssen doch zusammenhalten und niemanden ausgrenzen."
Zum Ende seiner Abschiedsrede griff er das Thema Klimaschutz auf. "Aber eines müssen wir natürlich wissen und so selbstbewusst sind wir: Wir sind ein Teil der Lösung, denn durch das Recycling sparen wir CO2 ein."
Für den Hauptstadt-Journalisten Hans-Ulrich Jörges scheint das klar zu sein. "Sie sind ein sehr spannender Verband. Wenn ich das sage, meine ich das ganz ehrlich. Wenn ich mir ansehe, wer alles als Fachverband dabei ist, dann ist das beeindruckend. Sie sind in jeder Hinsicht im Zentrum der Ereignisse, auch der politischen."
Das sieht auch der neugewählte bvse-Präsident Henry Forster so. Für den neuen bvse-Präsidenten sind dabei Klima- und Ressourcenschutz sowie die Versorgung der Industrie mit Sekundärrohstoffen zentrale Aufgaben einer modernen Kreislaufwirtschaft.
In seiner ersten öffentlichen Rede im neuen Amt machte er im Hinblick auf die Bildung einer neuen Regierung deutlich: "Ein "Weiter so" wird es sicherlich nicht geben. Das ist aus meiner Sicht aber auch die Chance für unsere Branche: Das Thema Kreislaufwirtschaft in den Alltag von Wirtschaft, Verwaltung und Privathaushalten viel mehr zu integrieren. Umso wichtiger ist es für unsere mittelständisch strukturierte Branche, dass die politischen Rahmenbedingungen verlässlich und klug gestaltet werden. Darauf sind unsere Unternehmen angewiesen, die nur dann ihre Innovations- und Schaffenskraft entfalten können."
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