Mittwoch, 27.10.2021, 19 Uhr
Rumänisches Kulturinstitut
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
Eintritt frei
Nach der Massenauswanderung der Siebenbürger Sachsen in die Bundesrepublik Deutschland Anfang der 90er Jahre gab es viele Bemühungen, das hinterlassene materielle Kulturerbe zu retten und zu bewahren. Weniger Aufmerksamkeit wurde dem immateriellen Erbe geschenkt. Auch der Einfluss desselben auf die verbliebene Bevölkerung stand selten im Fokus. Eine Forschergruppe der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt/Sibiu widmete sich im Rahmen eines umfangreichen, interdisziplinären Forschungsprojektes Migration und Identität im rumänischen Kulturraum diesem vernachlässigten Aspekt. Dabei wurde den Fragen nachgegangen, inwieweit und in welcher Form das immaterielle Kulturgut der Siebenbürger Sachsen von den anderen Bevölkerungsgruppen bewahrt und gepflegt wird.
In fünf, heute von Rumänen und Roma bewohnten Dörfern im Harbachtal (zwischen Hermannstadt und Agnetheln/Agnita) wurde in einer ersten Studie die Übernahme der traditionellen sächsischen Einrichtung „Nachbarschaft“ durch die rumänische und die Roma-Bevölkerung untersucht. In einer zweiten Studie stand die Fortführung des „Urzelnlaufs“, eines Fastnachts- und Handwerkerbrauchs der Siebenbürger Sachsen in Agnetheln, durch die heutigen Bewohner des Städtchens im Mittelpunkt.
Die Journalistin Hannelore Baier wird das Forschungsprojekt, an dem sie maßgeblich mitgewirkt hat, präsentieren und die Ergebnisse zusammen mit Claudiu Florian, Leiter des Rumänischen Kulturinstituts Berlin, in einem Gespräch vertiefen.
Weitere Informationen auf unserer Internetseite.
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