Die Preisträger beschäftigen sich seit mehreren Jahren mit der Entwicklung eines mobilen Blutanalyselabors für den Rettungsdienst. Ihr Projekt stellen die Gründer so vor: „Wenn der Rettungsdienst an einem Einsatzort eintrifft, dann ist er meist mit einer sehr unübersichtlichen Situation konfrontiert. Die Symptome der Patienten sind oft nicht eindeutig. Das geht von Kurzatmigkeit, über Schwindel, Kopfschmerzen bis zu Herzkreislauf-Beschwerden – hier müssen schnell lebensrettende Entscheidungen getroffen werden“, sagt Benjamin Kern, Co-Founder des Start-ups. Wenn der Patient beispielsweise Atembeschwerden habe, müsse eine Blutgasanalyse gemacht werden. „Am Einsatzort steht dem behandelnden Arzt dafür aber kein Mittel zur Verfügung, denn diese Art von Analyse kann erst mit großen Geräten im Krankenhaus gemacht werden“, ergänzt der Medizintechniker weiter. Hier setzt die Idee der Gründer an: Das klinische Labor wird auf ein kompaktes und handliches Gerät geschrumpft und liefert erste Ergebnisse nach nur zehn Sekunden.
Für den Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck waren zum siebten Mal Gründerteams aus der Wissenschaft aufgefordert, ihre innovativen Konzepte für potentielle oder bereits realisierte Gründungsprojekte einzureichen. Zwölf Teams haben ihre Ideen eingereicht, zu einer Nominierung geschafft haben es die folgenden Projekte (in alphabetischer Reihenfolge):
- „Findtech Jobs“, ein neues Format für Stellenanzeigen
- „iRollator“, ein Rollator, der Treppen steigt
- „JoinMe“, eine Vernetzungsapp für (Freizeit-)Aktivitäten
- „Konsultan“, eine persönliche, digitale Produktberatung
- „mobOx“, ein mobiles Blutanalyselabor für den Rettungsdienst
- „StickTo“, ein soziales Netzwerk zur Berufsorientierung
Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und dem öffentlichen Leben waren zu der Festveranstaltung im Audimax der Universität zu Lübeck und der Technischen Hochschule Lübeck geladen. Durch die Veranstaltung führte die Pressesprecherin der Universität, Vivian Upmann.
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz dankte den Initiatoren des Wettbewerbs: „Solche Initiativen nach der coronabedingten Zwangspause sind ein überaus wichtiges Signal an die Gründerinnen und Gründer. Und gerade die Hansebelt-Region bietet als innovative Wirtschaftsregion und internationale Zukunftsregion hervorragende Voraussetzungen und zeichnet sich durch besondere Stärken im Life Science-Bereich aus.“ Er erinnerte daran, dass der Wirtschaftsraum Lübeck von dem vom Land massiv unterstützten Hanse Innovation Campus profitiere, der die gesamten Forschungs- und Hochschulaktivitäten bündele und das Lübecker Life Science-Netzwerk stärke.
„Die Sparkasse zu Lübeck ist seit 1817 fest in Lübeck verankert und übernimmt seit mehr als 200 Jahren sehr erfolgreich Verantwortung für ihr Handeln, die Zukunft Lübecks und die Menschen, die in dieser Region leben. Dies geschieht in diesem Jahr auch durch den ‚Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck‘. Dieser mit 10.000 Euro dotierte Preis wird bereits zum siebten Mal vergeben. Wir unterstützen mit unserem Gründerpreis gezielt innovative Ideen aus dem Umfeld von Forschung und Wissenschaft sowie die Verbindung und Verknüpfung dieser Ideen mit Gründungsinitiativen und Entrepreneurship am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Lübeck. Denn nur Erkenntnisgewinne aus der Forschung heraus reichen nicht aus. Mit Blick auf die Herausforderungen der Zeit ist es mindestens genauso wichtig, diese auch erfolgreich umzusetzen und nutzbar zu machen“, sagt Oke Heuer, Vorstand der Sparkasse zu Lübeck AG anlässlich der Preisverleihung am 21. Oktober 2021.
Die Präsidentin der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, ergänzt: „Mich erfüllt es jedes Mal auf`s Neue mit großer Freude, zu sehen, welche Ideenvielfalt in unserem wissenschaftlichen Nachwuchs steckt. Der Gedanke der Stiftungsuniversität wird in ganz besonderem Maße befördert, wenn Gründerinnen und Gründer ihre Ideen auch umsetzen. Dass dies in Lübeck mit solch einer großzügigen Unterstützung geschehen kann, ist ein Vorteil, den wir zu schätzen wissen.“
Der Vizepräsident für Forschung und Internationales, Prof. Dipl.-Ing. Frank Schwartze der TH Lübeck schließt mit folgenden Worten zum Gründerteam mobOx ab: „Das Projekt steht beispielhaft für die Mission der Technischen Hochschule Lübeck. Wissenschaftliche Qualifikation mit technologischer Innovation und Gründergeist so zu verknüpfen, dass Lösungen entwickelt werden, die zu konkreten Verbesserungen und praktischen Anwendungen für Wirtschaft und Gesellschaft führen.“
Nicht nur das Team mobOx durfte sich über eine Auszeichnung freuen. Das Gründertrio Headaid um Ellen Tanumihardja, Emre Almaoglu und Reshad Aziri konnte den Publikumspreis für sich entscheiden. Mit rund 1.000 Rückmeldungen auf die Idee eines „Anti-Kater-Drinks“, haben die drei Gründer:innen am Abend ihre Preise entgegengenommen.
Begleitend zur Verleihung des Gründerpreises rundete ein Beitrag des Poetry Slammers und Comedians Felix Treder das Programm ab. Ein Empfang im Foyer des Audimax lud die Gäste zu einem gemütlichen Ausklang des Abends ein.
Historie
Der von der Sparkasse zu Lübeck AG gestiftete „Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck“ zeichnet mit insgesamt 10.000 Euro attraktive Gründungskonzepte aus der Universität, dem UKSH Campus Lübeck und der Technischen Hochschule Lübeck aus. Dabei ist es der Sparkasse wichtig, junge Akademikerinnen und Akademiker mit ihren richtungsweisenden Ideen zu unterstützen sowie das unternehmerische Denken und Handeln der Gründerinnen und Gründer zu fördern. Die Sparkasse stiftet daher seit 2008 den „Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck“. Bereits zum vierten Mal werden dabei nicht nur attraktive Gründungskonzepte aus der Universität zu Lübeck und dem UKSH Campus Lübeck, sondern auch der Technischen Hochschule Lübeck ausgezeichnet.
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