VBB setzt Zeichen für die Fahrgäste – Fahrpreise für Bus und Bahn im VBB bleiben stabil

Zum 1. Januar 2022 wird es im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) keine Tarifanpassung geben. Das hat der Aufsichtsrat des VBB am Donnerstag entschieden. Die letzte Tarifanpassung im VBB gab es zum 1. Januar 2021 mit einer Anpassungsrate von rund 1,9 Prozent bei gleichzeitiger Preisstabilität bei den VBB-Umweltkarten.

Bis zur Corona-Pandemie fuhren in Berlin und Brandenburg jeden Tag mehr als vier Millionen Menschen mit den Bussen und Bahnen der 36 VBB-Verkehrsunternehmen. Durch Lockdowns und sich verändernde Mobilitäts- und Arbeitsbedürfnisse sank diese Zahl 2020 auf knapp zwei Millionen Fahrgäste täglich ab. Damit brachen die Fahrgastzahlen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 32% auf insgesamt 1,07 Milliarden ein, bei den Einnahmen aus dem VBB-Tarif ist ein Rückgang von rund 20% zu verzeichnen.

Durch die Corona-Krise wurden die meist mittelständischen Verkehrsunternehmen finanziell stark in Mitleidenschaft gezogen, Bund und Länder spannten einen ÖPNV-Rettungsschirm für die Jahre 2020 und 2021. Die Fahrgastzahlen haben sich bis heute im Schnitt auf rund 80% des vorpandemischen Stands erholt.

Da angesichts dieser Situation alle Anstrengungen darauf verwendet werden müssen, die Fahrgäste und ihr Vertrauen in den ÖPNV zu gewinnen, hat der VBB-Aufsichtsrat ein Zeichen für die Fahrgäste gesetzt und sich in seiner heutigen Sitzung für eine Preisstabilität ausgesprochen.

Bereits im September hat der VBB-Aufsichtsrat dem Test neuer flexibler Ticket-Modelle zugestimmt, um auf das veränderte Mobilitätsverhalten der Menschen zu reagieren.

Konkret betrifft dies den Test von flexiblen Tarifangeboten in Berlin und Frankfurt (Oder). Beschlossen wurden zwei Pilotprojekte mit einer Laufzeit über zwei Jahre, die im ersten Quartal 2022 starten. Die beiden Pilotprojekte sind Bestandteil eines Gesamtkonzeptes zur Gewinnung von Fahrgästen und richten sich insbesondere an Pendler*innen, die häufiger im Homeoffice arbeiten und den ÖPNV deshalb nicht mehr täglich für die Fahrt zur Arbeit nutzen.

Mit dem VBB-Abo flex in Frankfurt (Oder) (Geltungsbereich Frankfurt AB) erhalten die Fahrgäste durch Zahlung eines monatlichen Grundbeitrages in Höhe von 4,90 Euro die Möglichkeit, Fahrausweise des um 25% ermäßigten Bartarifs zu erwerben.

In Berlin wird mit dem VBB-FlexTicket ein anderes Modell getestet: Fahrgäste mit flexiblem Mobilitätsbedarf können hier ein 8er-Paket an Fahrtberechtigungen für 24 Stunden für das Stadtgebiet Berlin (Tarifbereich AB) zum Preis von 44 Euro, also 5,50 Euro je 24 Stunden, erhalten. Die im Paket erworbenen 24-Stunden-Karten können innerhalb von 30 Tagen abgerufen werden. Das Paket wird digital als Handyticket angeboten, aber auch an ausgewählten Kundenzentren bzw. Verkaufsstellen analog verfügbar sein.

Beide Pilotprojekte werden im ersten Quartal 2022 an den Start gehen. Der Testzeitraum endet spätestens am 31. Dezember 2023.

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin – Brandenburg (VBB):

„Es stimmt, unsere Verkehrsunternehmen leiden in der Corona-Krise und brauchen den ÖPNV-Rettungsschirm. Trotzdem wäre eine Erhöhung der Ticketpreise im VBB zum jetzigen Zeitpunkt das falsche Zeichen. Wir wollen signalisieren, dass wir die Fahrgäste im Blick haben und auf sie bauen. Besonders freue ich mich, dass es uns dazu auch noch gelungen ist, künftig das VBB-Abo flex und das VBB-FlexTicket testen zu können. Stabile VBB-Tarife und flexiblere Tickets: Das zeigt, dass wir auf die Verkehrswende setzen, sie ernst nehmen und jede*n zum Einstieg in Bus und Bahn motivieren wollen“.

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