Startschuss für Plakette „Fledermäuse willkommen“

Mit der neuen Plakette „Fledermäuse willkommen“ zeichnet der NABU Brandenburg erstmalig Menschen aus, die Fledermausquartiere und -jagdbiotope auf dem eigenen Grundstück akzeptieren und fördern. Der offizielle Startschuss der Auszeichnung ist die Verleihung der Plakette und Urkunde an Familie Rosenbusch in Priort (LK Havelland), die eine Wochenstube aus ca. 50 Zwergfledermäusen an ihrem Haus beherbergt.

Gemeinsam mit dem NABU-Landesvorsitzenden Friedhelm Schmitz-Jersch, der „Fledermausfreunde“ Projektleiterin Julia Teubner und Klaus Thiele vom NABU-Regionalverband Osthavelland wurde die Auszeichnung mit der neuen Plakette „Fledermäuse willkommen“ in Priort gestartet. Die Ehrung hatte sich Familie Rosenbusch auch verdient, denn trotz anfänglicher Zweifel entschied sie sich, eine Wochenstube aus etwa 50 Zwergfledermäusen an der Vorderseite ihres Hauses zu belassen. „Das ist ganz und gar nicht selbstverständlich“, so Projektleiterin Julia Teubner. „Viele wissen nicht, dass all unsere Fledermäuse geschützt sind. So kommt es vor, dass solch wichtige Quartiere beseitigt oder verschlossen werden. Alle 19 brandenburgischen Fledermausarten sind akut gefährdet und deshalb auf unsere Hilfe angewiesen, sei es durch die Anlage eines insektenfreundlichen Gartens, durch das Aufhängen von Fledermauskästen oder schlicht durch das Belassen von Fledermäusen in ihren selbst gewählten Quartieren. Jede Hilfe ist willkommen!“

Zwergfledermäuse sind typische Siedlungstiere und eine der noch häufiger vorkommenden Fledermausarten. Ihren Namen verdanken sie ihrer Länge, denn kaum größer als ein Daumen passen sie sogar in eine Streichholzschachtel. Das nun ausgezeichnete Quartier ist die erste bekannte Wochenstube dieser Art in Priort. Der Garten der Familie Rosenbusch könnte hierbei eine Rolle gespielt haben: Er ist vielfältig gestaltet, mit artenreichen und heimischen Stauden und Gehölzen bepflanzt und deshalb genau richtig für Nachtfalter, die wiederum die Leibspeise vieler Fledermausarten sind. So ein Naturgarten kommt nicht nur unseren pelzigen Fledertieren zugute, auch Vögel, Igel und Eidechsen fühlen sich hier wohl.

Derzeit stehen noch 15 weitere Auszeichnungen von Fledermausfreund*innen in ganz Brandenburg an. Die ergriffenen Maßnahmen reichen von insektenfreundlichen Gärten bis hin zur fledermausfreundlichen Sanierung von Dachböden und Kellern. Wer sich für die Auszeichnung bewerben möchte, kann dies am besten online tun. Unter dem Link nabu-bb.de/bewerbung-fledermausfreunde finden Interessierte ein Formular mit dessen Hilfe sie kurz beschreiben können, wie sie sich für die nächtlichen Jäger engagieren.

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