Mithilfe der E-Fuels seien die Probleme der Fahrzeuge mit den Verbrennungsmotoren auf Mineralölbasis zu lösen. In zehn, fünfzehn Jahren würden noch gut 30 Millionen oder mehr dieser Fahrzeuge im Bestand mit Kolbenmotoren auf unseren Straßen rollen. „Man kann diese Fahrzeuge nicht einfach per staatlicher oder EU-Verfügung auf den Schrotthaufen der technischen Entwicklung werfen: Das wäre neben der Vernichtung von Milliardenwerten und dem Eingriff in die Privatvermögen auch ein nicht hinzunehmender Einschnitt in die Entscheidungsfreiheit des Bürgers mit erheblichen negativen gesellschaftlichen Auswirkungen. Gehl bemängelt die einseitige Diskussion um den Kolbenmotor in Deutschland, der stets mit Erdölbasierten Kraftstoffen in einen Topf geworfen werde. Auch Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbands der Deutschen Automobilindustrie, warnte kürzlich in Saarbrücken bei der Jahresversammlung des autoregion e.V. vor dem faktischen Verbrenner-Verbot schon ab 2030, falls die EU-Pläne Wirklichkeit würden. Zudem plädierte sie in Saarbrücken ebenfalls für den Ausbau der Pläne mit synthetischen Kraftstoffen.
Noch seien E-Fuels teuer und seien sehr aufwändig herzustellen, so Gehl. Dabei sei das Grundprinzip, das so genannte Fischer-Tropsch-Verfahren seit 1925 bekannt und damit im Grunde nichts Neues. Dass die Industrie längst den Kolbenmotor noch nicht aufgegeben habe, zeige die Errichtung eines Pilotwerks zur Herstellung von E-Fuels durch Porsche und Siemens in Südchile. Dabei soll Windenergie den nötigen Strom liefern. Weiterhin verweist Gehl auf die Forschungen in der Luftfahrtbranche zum Ersatz des Erdöl-basierten Treibstoffs Kerosin durch neue Treibstoffe, damit die aktuelle Turbinentechnologie weiter eingesetzt werden kann – aber umweltfreundlicher als bisher. Armin Gehl: „All das zeigt, dass Klimaneutralität nicht allein mit dem Einsatz von Batterie-Autos und schon gar nicht mit Batterie-Flugzeugen erreicht werden kann.“
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