Bei der Studie sei zu berücksichtigen, dass es sich um eine retrospektive – also rückblickende – Auswertung handele. Sie punkte zwar mit einer hohen Zahl an Studienteilnehmenden und sorgfältiger Durchführung, habe aber dennoch keinen Beweischarakter, sondern könne nur eine Assoziation aufzeigen, so Prof. Dodel. Es liegen bereits mehrere solcher Assoziationsstudien in Sachen Demenz vor, nicht nur zu Grippeschutzimpfungen, sondern auch zu Impfungen gegen Diphtherie oder Tetanus. Auch experimentelle Studien haben laut DGN bereits auf einen Zusammenhang zwischen Impfungen und geringerem Demenzrisiko hingedeutet.
„Immunzellen des Gehirns“ werden aktiviert
Warum die Impfung Demenz vorbeugen kann, lässt sich vereinfacht so erklären: Die Impfungen führen zu einem Anstieg der Aktivität von Mikroglia, quasi den „Immunzellen des Gehirns“. Sie erkennen krankheitsauslösende Stoffe und Abfallprodukte und bauen sie ab. Dazu gehört Beta-Amyloid. Bei der Alzheimer-Erkrankung sammelt sich Beta-Amyloid an, lagert sich zwischen den Nervenzellen wie ein Belag ab und schädigt sie.
Genau hier setzen auch viele Alzheimer-Therapien an, die Beta-Amyloid aus dem Körper schleusen wollen. Wenn wiederholte Grippeimpfungen genau diesen Effekt haben und Beta-Amyloid abbauen, „wäre das ein Durchbruch für die Demenztherapie“, so Prof. Dodel. Es seien jedoch weitergehende Studien notwendig.
Auf möglichen Zusatznutzen aufmerksam machen
„Jedes Jahr erfolgen ähnliche Aufrufe, die Grippeschutzimpfung wahrzunehmen. Wir wollen dieses Mal auf einen möglichen Zusatznutzen aufmerksam machen, der den wenigsten bekannt sein dürfte. Doch in erster Linie soll die Grippeschutzimpfung vor einem schweren Verlauf der Krankheit schützen, die für ältere und bereits erkrankte Menschen durchaus tödlich verlaufen kann“, so Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der BIG direkt gesund.
Risikogruppen bei Influenza und COVID-19 ähnlich
Die Gruppen, die ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben, sind bei Influenza und COVID-19 sehr ähnlich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeschutzimpfung daher für folgende Personengruppen:
- alle Personen ab 60 Jahre
- alle Schwangeren ab der 14. Schwangerschaftswoche oder mit Vorerkrankungen
- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten oder HIV)
- Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können
Wichtig: Die STIKO rät nicht von einer Influenzaimpfung für andere Personen ab. Die BIG übernimmt daher die Kosten für eine Grippeschutzimpfung für all ihre Versicherten unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe.
Mehr Infos zur Studie gibt es hier:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0264410X21010793
Die BundesInnungskrankenkasse Gesundheit – kurz BIG direkt gesund – wurde 1996 in Dortmund gegründet. Die große Idee hinter der BIG: Direkter geht Krankenkasse nicht. Gemeint ist damit eine konsequente Online-Ausrichtung und Service in neuer Qualität mit großer Schnelligkeit. Die BIG bietet moderne Kommunikationswege passend zum digitalen Lebensstil ihrer bundesweit rund 515.000 Versicherten. Viele Zusatzleistungen sowie ein attraktives Bonusprogramm sind weitere große Pluspunkte. BIG direkt gesund hat ihren Rechtssitz in Berlin, die Sitze der Hauptverwaltungen sind in Dortmund und Aachen. Die BIG beschäftigt an den operativen Standorten mehr als 910 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in 16 Geschäftsstellen wird Beratung vor Ort angeboten.
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