Zum Welt-Alzheimertag am 21.09.2021: Auf der Suche nach den Ursachen der Alzheimer-Erkrankung

Das LVR-Klinikum Düsseldorf und das Institut für Mikrobiologie der Universität Düsseldorf arbeiten an einem gemeinsamen Forschungsprojekt /Sind Bakterien im Mundraum ursächlich für Veränderungen im Gehirn von Alzheimer-Erkrankten? / Weitere Proband*innen für Studie gesucht

Charakteristisch für die Alzheimer-Erkrankung sind Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn, sogenannte Amyloide. Wie es aber zu diesen Eiweiß-Ablagerungen kommt, konnte die Wissenschaft bisher noch nicht erklären. Und genau hier setzt das Forschungsprojekt des Instituts für Mikrobiologie der Universität Düsseldorf und des LVR-Klinikums Düsseldorf an. Die Forschungsgruppe möchte herausfinden, ob Bakterien im Mundraum von Alzheimer-Patient*innen im Zusammenhang mit der Erkrankung stehen.

„Neben Eiweiß-Ablagerungen können wir auch Entzündungsvorgänge im Gehirn von Alzheimer-Patienten beobachten. Es gibt verschiedene Thesen zur Ursache dieser Entzündungsvorgänge. Eine Erklärung könnte sein, dass es zu Abwehrmechanismen im Gehirn von Alzheimer-Patienten kommt, die sich gegen bestimmte Bakterien richten. Ob das tatsächlich so ist, möchten wir in dieser Studie herausfinden “, erklärt Prof. Dr. Tillmann Supprian, Chefarzt der Gerontopsychiatrie und Ärztlicher Direktor des LVR-Klinikums Düsseldorf.

Die Forscher*innen untersuchen daher, anhand eines Mund-Abstrichs, die Besiedelung der Mundschleimhaut von Alzheimer-Patienten*innen und vergleichen diese mit denen von gesunden Proband*innen. Um möglichst gleiche Voraussetzungen in Bezug auf die Lebensumstände zu schaffen, werden ausschließlich Paare untersucht, die in einem gemeinsamen Haushalt leben und von denen eine Person gesund und die andere an Alzheimer erkrankt ist. Sollten sich tatsächlich Unterschiede in der Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Mundraum zwischen den gesunden und erkrankten Proband*innen zeigen, wäre das von größter Bedeutung.

„Bisher gibt es noch keine Möglichkeit Alzheimer im Frühstadium günstig zu beeinflussen oder zu behandeln. Wir wollen mit unserer Forschung aber genau das erreichen: Frühdiagnostik ermöglichen und Behandlungswege eröffnen. Schließlich können wir Bakterien schon sehr lange gezielt behandeln“, so Dr. Dr. Patrick Finzer, Facharzt für Mikrobiologie und Privatdozent an der Universität Düsseldorf.

Das Forschungsprojekt kann nur dank einer Förderung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. realisiert werden, ohne die die aufwändigen mikrobiologischen Untersuchungen nicht durchgeführt werden könnten.

Das Forschungsteam ist aktuell noch auf der Suche nach weiteren Proband*innen für die Studie. Es werden jeweils Paare aus einem gemeinsamen Haushalt gesucht; eine Person mit einer Alzheimer-Erkrankung im frühen Stadium und ein*e gesunde*r Partner*in. Alle Teilnehmer*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich bei Fragen an folgende Stelle wenden: Gedächtnisambulanz am LVR-Klinikum Düsseldorf (Tel. 0211 922 4254 oder per Email: LVR-KD.Geronto-Ambulanz@lvr.de) oder Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (Universitätsstrasse 1, 40225 Düsseldorf oder patrick.finzer@uni-duesseldorf.de)

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