Im Auftrag des VBEW hat die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in einer Kurzstudie berechnet, dass eine jährliche Sanierungsrate von 2,1 % der insgesamt 3,1 Mio. Wohngebäude in Bayern notwendig ist, um als eine Maßnahme von vielen die Klimaziele einhalten zu können. Das sind rund 65.000 Sanierungen jährlich oder 1,2 Mio. Gebäude bis zum Jahr 2040. Damit wären dann aber auch lediglich die Gebäude saniert, die derzeit auf einem energetisch völlig unzulänglichen Stand sind. „Zur Verdeutlichung der Dimension selbst dieser Aufgabe muss man sich klar machen, dass dies etwa einer Verdoppelung der heutigen Sanierungsrate entspricht. Die Umsetzung bedeutet also auch eine Verdoppelung der eingesetzten Handwerker und der benötigten Baumaterialien. Wir müssen uns in Zukunft viel besser überlegen, wofür wir unsere knappen Ressourcen einsetzen“, stellt Detlef Fischer angesichts des schon heute bestehenden Fachkräftemangels und der Baustoffknappheit fest.
Er appelliert aber auch an die Politik, die Gebäudeeigentümer für die Notwendigkeit energetischer Maßnahmen bei ihren Immobilien stärker zu sensibilisieren: „Solange die Eigentümer lieber in ein schickes Bad mit teuren Fliesen investieren als in die energetische Sanierung, wird das nichts mit der Energiewende. Derzeit beschränkt sich die öffentliche Wahrnehmung beim Thema Klimaschutz hauptsächlich auf die Energieerzeugung und zunehmend auf den Verkehrssektor, doch bei der Gebäudesanierung läuft alles weiter wie bisher, in nicht ausreichendem Tempo. Um die Klimaneutralität zu schaffen, muss kurzfristig nachgesteuert und der Sanierungsstau in den Bestandsimmobilien aufgelöst werden. Die bayerischen Energieversorger stehen bereit, ihren Teil zu leisten, um die Gebäude mit klimaneutralem Strom oder Gas zu versorgen. Dies gelingt umso leichter und günstiger je niedriger der Wärmebedarf nach der Sanierung ist.“
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