Seit 1970 verfasste er zudem in russischer Sprache für das Institut für Philosophie der Georgischen Akademie der Wissenschaften philosophische Texte, die bisher nur zum kleinen Teil veröffentlicht wurden. Unter Berufung auf Martin Heidegger und Edmund Husserl entwickelte Margwelaschwili eine eigene anspruchsvolle Theorie, in deren Mittelpunkt das Phänomen der Schriftlichkeit und die Differenz zwischen der realen Welt und der Welt der Texte stehen. Nach 1989 wohnte Margwelaschwili für mehr als 20 Jahre in Berlin, bevor er 2011 wieder nach Tiflis übersiedelte. Sein Werk wurde unter anderem mit dem Brandenburgischen Literaturpreis, dem Kunstpreis Berlin, der Goethe-Medaille des Goethe-Instituts und dem Italo-Svevo-Preis ausgezeichnet.
Sein Nachlass besteht aus einer Vielzahl von zum Teil noch unveröffentlichten Manuskripten, ausführlichen Tagebüchern, Korrespondenzen, zwei Laptops sowie einer Bibliothek in Gestalt von mehreren Hundert Filmrollen, die abfotografierte philosophische Bücher enthalten.
»Der Schriftsteller Giwi Margwelaschwili war in mehreren Sprachwelten beheimatet, ein Autor ›zwischen den Sprachen‹ mit einem bewegten Leben zwischen Ost und West. Erst spät, nach seiner Rückkehr nach Berlin, wurden erste literarische Werke von ihm in Deutschland veröffentlicht. Jetzt kann das umfangreiche Archiv dieses einzigartigen Erzählers in Marbach erforscht werden.« Sandra Richter, Direktorin des Deutsche Literaturarchivs Marbach
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