"Kinder ahmen das Verhalten der Erwachsenen nach – auch im Straßenverkehr. Deshalb ist es umso wichtiger, in jeder Situation zuallererst ein gutes Vorbild zu sein. Eltern sollten ihrem Kind wichtige Verkehrsregeln erklären, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet und auf potenzielle Gefahrensituationen aufmerksam machen", sagt Sabine Bünger, Leiterin des Sachgebiets Verkehrssicherheit in Bildungseinrichtungen bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
Zudem bedarf es einiger technischer Vorkehrungen: "Laut der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) sind bestimmte Ausrüstungsteile wie Klingel oder verschiedene Beleuchtungseinrichtungen an Fahrrädern gesetzlich vorgeschrieben. Eltern sollten also unbedingt darauf achten, dass das Rad ihres Kindes verkehrssicher ist und den Vorgaben entspricht.", so Sabine Bünger. Auch das Tragen eines Helmes wird dringend empfohlen. Er sollte leicht sein und nicht wackeln. Hinweise auf gute Qualität sind die Nummer der angewandten Prüfnorm DIN EN 1078:2014-04, das "CE"-Zeichen sowie ein Prüfzeichen (z.B. GS-geprüft). Beim Fahrradhelm gilt, dass nur getragen wird, was gefällt. Das Kind sollte sich den Helm daher selbst aussuchen. Weitere Informationen zur Sicherheit auf dem Rad gibt es in der Checkliste für "Das sichere Fahrrad" .
Üben, üben, üben: gemeinsam mit Roller oder Rad zur Schule
Sind die passende Ausrüstung besorgt und Sicherheitsvorkehrungen getroffen, gilt es zu prüfen, ob das Kind das Fahrrad oder den Roller sicher beherrscht. Vollständig ausgeprägt sind die kognitiven Fähigkeiten, auf die es im Straßenverkehr ankommt, nämlich erst mit etwa 14 Jahren. Um die Koordinationsfähigkeit des Kindes zu testen, kann diese Checkliste hilfreich sein.
Entscheidend vor dem Fahrtantritt ist auch die Strecke, die das Kind zurücklegen muss. Ist das Befahren des Rad- oder Gehweges durchgängig möglich? Gibt es viele Ampeln oder unbefestigtes Terrain, das gerade das Befahren mit einem Roller deutlich erschwert? Eltern sollten genau beobachten, wie sich ihr Kind im Straßenverkehr verhält und es korrigieren, wenn es etwas nicht richtig macht.
Um dies zu prüfen, empfiehlt es sich, den sichersten Weg zur Schule vorab gemeinsam zu fahren. Das Kind sollte dabei vorausfahren. Gefährliche Situationen wie sie an Kreuzungen, Ampeln oder Bahnübergängen schnell entstehen können, sollten vorab besprochen werden. Gemeinsames Fahren dient der Vermittlung von Verhaltensregeln im Straßenverkehr, die sich das Kind einprägt. "Eltern sollten im Blick behalten, dass Rad- und auch Rollerfahren im Straßenverkehr anspruchsvolle und komplexe Tätigkeiten sind. Schließlich müssen Kinder nicht nur ihr Fahrzeug beherrschen, sondern auch auf die vielen Dinge achten und reagieren, die um sie herum passieren", so Sabine Bünger.
Möglichst häufig gemeinsam eine Runde zu drehen, vermittelt dem Kind Sicherheit. Gerade beim Roller kann Trainieren von Abstopp- und Ausweichtechniken sowie Kurvenfahren dazu beitragen, Sturzunfälle zu vermeiden. Denn wichtig ist nicht die schnelle, sondern die sichere Ankunft.
Damit Beschäftigte, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in den Bildungseinrichtungen sicher und gesund arbeiten, lernen und sich entfalten können, unterstützt sie die gesetzliche Unfallversicherung mit unterschiedlichen Präventionsleistungen. Passiert doch mal ein Unfall, greift die Schülerunfallversicherung. In diesem Jahr wird sie 50 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums hat die DGUV eine Hintergrundseite im Mediencenter eingerichtet.
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