Initiiert und organisiert wurde das Gemeinschaftsprojekt von der UNESCO Welterbestätte Grube Messel und dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald UNESCO Global Geopark in Zusammenarbeit mit ihrem internationalen Partner, dem UNESCO Global Geopark Lesbos in Griechenland.
Mit dieser Ausstellung gehen die Partner der Frage nach, welchen Einfluss der Klimawandel für die Erdgeschichte hat. Sie vermitteln am Beispiel des versteinerten Waldes von Lesbos in Griechenland, wie wir aus den Vorgängen, die unseren Planeten im Laufe der Jahrmillionen immer wieder verändert haben, für unsere eigene Zukunft lernen können.
Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erfahren die Welt von Lesbos vor 19 Millionen Jahren, kurz vor dem Vatousa-Vulkanausbruch: Dichter, subtropischer Wald, zwischen den Bäumen bewegen sich langsam große Urelefanten (Dinotherien), auf dem Boden suchen Spitzmäuse nach Insekten und Würmern, am Waldrand schwimmen Salamander und Alligatoren im großen See. Nichts lässt die kommende Katastrophe erahnen. Nach dem Vulkanausbruch wird die ganze Region – der Wald und die Tiere – mit vulkanischem Material bedeckt, konserviert und versteinert. Millionen Jahre später ermöglichen uns diese versteinerten Zeugen eine Rekonstruktion der damaligen Lebenswelt und geben uns Hinweise auf die Folgen des Klimawandels in der Erdgeschichte. Die Sonderausstellung kann bis zum 30. Oktober 2021 besucht werden.
Dazu Staatsministerin Angela Dorn: „Die Hitzewelle und die Brände in Nordamerika, aber auch immer extremere Wetterereignisse in Europa: Wir sehen und spüren die Auswirkungen der Klimakrise jeden Tag. Die von Menschen verursachte Klimakatastrophe geschieht viel schneller als frühere Veränderungen. Umso wichtiger ist es, dass wir nun endlich entschlossen handeln, um die Erderwärmung zu verlangsamen und verheerende Folgen für uns und die nachfolgenden Generationen noch abzuwenden. Die Ausstellung in der Grube Messel macht nachvollziehbar, wie sich extreme Klimaveränderung am Beispiel eines Vulkanausbruchs auf Ökosysteme auswirken, wie viele Pflanzen und Tiere aussterben.“
„Alle drei Partner verbindet ein enges Band langjähriger Unterstützung und Zusammenarbeit – regional wie international“, so Dr. Marie-Luise Frey, Geschäftsführerin der UNESCO Welterbestätte Grube Messel gGmbH. „Dieser wissenschaftliche Austausch und das „Von-Einander-Lernen“ nehmen eine sehr wichtige Rolle ein“, ergänzt Geopark-Direktor Prof. Dr. Nikolaos Zouros.
Dazu Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald: „Mit der internationalen Zusammenarbeit im Rahmen dieser Ausstellung ist es exemplarisch gelungen, den Bogen zu den hochaktuellen globalen Fragen wie etwa dem Klimawandel, dem Verlust der biologischen Vielfalt und damit zur Globalen Agenda 2030 zu schlagen.“
Die Fortsetzung des Austauschs und des Wissenstransfers wird im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „Heritage for Rural Regeneration“ (RURITAGE, Horizon 2020) ermöglicht. Ein Projekt, in dem der UNESCO Global Geopark Lesbos ebenfalls ein wichtiger Kooperationspartner ist. Es widmet sich der nachhaltigen Entwicklung von ländlichen Gebieten durch die Aufwertung ihres Natur- und Kulturerbes.
Weitere Informationen:
www.geo-naturpark.de, www.grube-messel.de und https://www.lesvosmuseum.gr/en.
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