Klaus Tschira Stiftung und German Scholars Organization fördern junge Forschende mit je 80.000 Euro

Die Rolle von Mikroorganismen in todbringenden Moskitos, CO2-Abfall als Ressource für erneuerbare Energien, Aufspüren von infektiösen Krankheitserregern in aDNA („alter DNA“) prähistorischer Haustiere und die Auswirkungen schmelzender Eisberge in Grönland  – dazu forschen die Fellows des Klaus Tschira Boost Funds. Nach zwei Jahrgängen wurden nun zum dritten Mal junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt, die über das Programm auf ihrem Karriereweg gefördert werden. In den kommenden beiden Jahren erhalten die zwölf Forschenden bis zu 80.000 Euro an Fördermitteln für ihre Projekte und werden durch Beratungsangebote begleitet.

Ziel des Programms der Klaus Tschira Stiftung (KTS) und des Vereins German Scholars Organization (GSO) ist es, Karrierewege von Forschenden nach der Promotion flexibler zu gestalten, zu beschleunigen und eine frühe Unabhängigkeit zu fördern. Dafür können exzellente Forschende Fördergelder bis zu 80.000 Euro für eigene, risikoreiche oder interdisziplinäre Projekte beantragen, für die es sonst kaum Förderung gibt. Die Gelder können grundsätzlich für alle dabei anfallenden Kosten verwendet werden und schaffen somit Freiräume, ohne die innovative Forschung nicht möglich wäre. Dazu gehört auch, Gelder beispielweise für den Aufbau internationaler Kooperationen verwenden zu können.

Beispielgebend ist auch das begleitende Angebot zur professionellen und persönlichen Weiter­ent­wicklung. Die Fellows lernen sich kennen, können an Workshops teilnehmen und eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Nach Ende des Fellowships sind sie nicht nur Alumni der KTS, sondern werden auch in das Alumninetzwerk AlumNode aufgenommen und können von regelmäßigen Angeboten und neuen Netzwerken profitieren.

Die inzwischen 35 Fellows der drei Jahrgänge forschen in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik an Forschungseinrichtungen in Deutschland. Ein Großteil der Geförderten hat einen internationalen Hintergrund, mehr als die Hälfte sind Frauen. Das Programm trug bisher dazu bei, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Beiträge aus ihren Projekten in wissenschaftlichen Journals veröffentlichen und neue Kooperationen anstoßen konnten und so besser und schneller Laufbahnen in der Wissenschaft begründeten.

„Wir freuen uns, dass wir hier im dritten Jahrgang junge, ambitionierte Forschende monetär und ideell bei der Umsetzung ihrer spannenden Projekte unterstützen können“, sagt Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung.

„Das große Interesse von Forschenden am Programm zeigt uns, wie wichtig flexible Förderangebote, aber auch begleitende Karriereentwicklungsformate für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind, die sich in einer unsicheren und hochkompetitiven  Karrierephase profilieren müssen“, sagt Anne Schreiter, die Geschäftsführerin der German Scholars Organization.

Die Fellows des dritten Jahrgangs wurden von einem Gremium aus Professorinnen und Professoren, Senior Scientists sowie erfahrenen Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanagern ausgewählt. Neben fachlicher Exzellenz bewerteten die Gutachterinnen und Gutachtern auch die Motivation und das Potential der Bewerberinnen und Bewerber.

Die German Scholars Organization e.V. (GSO) ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verein, der 2003 von deutschen Wissenschaftlern und Unternehmensvertretern gegründet wurde. Zentrales Anliegen der GSO ist es, WissenschaftlerInnen, die sich für eine akademische oder auch außerakademische Karriere in Deutschland interessieren, durch individuelle Karriereberatung und innovative Förderprogramme zu unterstützen. Dabei setzt sich die GSO auch dafür ein, dass die Bedingungen am Standort Deutschland noch attraktiver werden. Neben dem Klaus Tschira Boost Fund bietet die GSO mit der Klaus Tschira Stiftung gGmbH und weiteren Partnern eine Leadership Academy für Postdocs im Ausland an. Gemeinsame Förderprogramme mit der Carl-Zeiss-Stiftung sowie der Dr. Wilhelmy-Stiftung unterstützen deutsche Universitäten bei der Berufung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland.

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940-2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

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