Das im Juli 2011 in Betrieb genommene, prozessketten-orientiert organisierte Werk zählt zu den leistungsfähigsten fleischverarbeitenden Betrieben in Europa und wurde von Vanderlande als Logistik-Generalunternehmer in enger Kooperation mit Edeka Südwest geplant und realisiert.
Im intelligent gesteuerten und vernetzten, exakt synchronisierten und flexibel auf jegliche saisonalen und täglichen Marktanforderungen reagierenden Logistikzentrum spielen hochleistungsfähige automatisierte Lager- und Kommissioniertechniken, Fördertechniken, Sortier- und Sequenziertechnologien, Handling- und Palettiersysteme exakt getaktet zusammen.
Bereits beim Erwerb des Grundstücks für den bestehenden Betrieb für Fleisch- und Wurstverarbeitung wurde seinerzeit eine zukünftige räumliche Ausdehnung berücksichtigt, da der Bau eines zweiten Logistikzentrums weniger Vorteile bietet als eine Erweiterung der vorhandenen Gebäudefläche.
Dank der Sortimentserweiterung im Bereich der Handelsware mit Käse- und Fischprodukten sowie eines deutlichen Anstiegs der Eigenproduktion von Fleisch- und Wurstwaren wird nun eine Verdoppelung der Anlagenkapazität des vorhandenen Logistiksystems unumgänglich.
Das erhöhte Aufkommen der Handelsware mit zusätzlichen Artikeln und erhöhter Eigenproduktion kann durch die intralogistische Erweiterung des Wareneingangs aufgenommen werden. Dabei wird die eingehende Handelsware sowohl auf Palette in das Hochregallager (HRL) als auch direkt vereinzelt mithilfe der 306 High Dynamic Storage (HDS) Shuttles in das automatische Kleinteilelager (AKL) eingelagert werden.
Nach einer Zwischenlagerung im HRL wird die Ware an den Depalettierstationen vereinzelt und ebenfalls in das AKL eingelagert.
Der Lagerbereich des Distributionszentrums bildet erneut das Herzstück des Systems. Im Gegensatz zum Bestands-HRL mit ca. 3.500 wird das neue HRL mit etwa 3.800 Stellplätzen selbsttragend in Silobauweise aufgebaut. Im Haupt-AKL befinden sich insgesamt 108.000 Stellplätze. Dies stellt mehr als eine Verdopplung der Anzahl an Lagerplätzen sowohl im AKL als auch im HRL dar.
Zur kundenspezifischen Zusammenstellung der Aufträge wird hauptsächlich die Einzelhandels-Kommissionierung genutzt. Hier werden die einzelnen Aufträge durch Ware-zu-Mensch- sowie Mensch-zur-Ware-Arbeitsstationen zusammengestellt und automatisch in das AKL eingelagert. Zur Verteilung der fertiggestellten Aufträge aus dem AKL in die Rollcontainer-Beladestationen werden im Warenausgang zukünftig fünf Vanderlande POSISORTER eingesetzt.
Somit erfährt die Ausbringungsleistung ebenfalls eine Verdoppelung, so dass bis zu 190.000 Transporteinheiten pro Tag in Rollcontainern an die Kunden von EDEKA Südwest Fleisch ausgeliefert werden können.
Die besondere Herausforderung dieses Projektes liegt in der Erweiterung bei laufendem Betrieb sowie in den Temperaturen im Bereich von 0-2° Celsius. Zur Absicherung dieses erhöhten Schwierigkeitsgrades wurde zunächst eine statische Vorauslegung der Erweiterungsbereiche durchgeführt sowie das neue Gesamtsystem komplett simuliert.
Mit dem Go Live Ende Februar 2020 werden das bestehende Logistiksystem sowie die geplante Erweiterung ein einheitliches System bilden und eine zukünftige Engpasswahrscheinlichkeit gegen Null minimieren.
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