»Zahlreiche minderjährige Flüchtlinge sind obdachlos und völlig auf sich allein gestellt«, erklärte Thomas Berthold, Kinderrechtsexperte bei terre des hommes. »Sie sind Gefahren wie Missbrauch, Menschenhandel und Drogenkonsum ausgesetzt. Unsere Projektmitarbeiter*innen vor Ort treffen immer wieder Minderjährige, die ein erschreckendes Ausmaß an Gewalt erlebt haben. Europa schafft es bisher nicht, Kinder und Jugendliche zu schützen, die alles verloren haben und ohne ihre Eltern auf der Straße leben müssen. Das ist beschämend.«
Diesen Kindern und Jugendlichen Hilfe zu verweigern, verstößt gegen internationales Recht, so Berthold weiter: »Sowohl die EU-Grundrechtecharta als auch die UN-Kinderrechtskonvention schreiben vor, dass Kinder unabhängig von ihrem Migrationsstatus, ihrer Staatsangehörigkeit oder ihrem Hintergrund als Kinder behandelt werden müssen und ein Recht auf Schutz, Bildung und Beachtung ihrer Interessen haben.«
terre des hommes fordert deshalb die EU und die Bundesregierung auf, die EU-Grenzstaaten zu entlasten, dem Kindeswohl Vorrang zu geben und umgehend das Aufnahmeprogramm fortzusetzen, das im April beendet wurde. Kinder und Jugendliche können nur dann wirklich geschützt werden, wenn alle europäischen Mitgliedsstaaten ihrer Verantwortung nachkommen.
Laut aktueller Erhebung des UN-Flüchtlingswerks UNHCR gibt es derzeit 82,4 Millionen Flüchtlinge, das sind doppelt so viele wie vor zehn Jahren. 48 Millionen davon sind Binnenvertriebene, also Vertriebene im eigenen Land. 42 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Laut aktueller Erhebung des UN-Flüchtlingswerks UNHCR gibt es derzeit 82,4 Millionen Flüchtlinge, das sind doppelt so viele wie vor zehn Jahren. 48 Millionen davon sind Binnenvertriebene, also Vertriebene im eigenen Land. 42 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
terre des hommes unterstützt geflüchtete Kinder und Jugendliche in rund 50 Projekten in 15 Ländern. In Griechenland versorgt und betreut unsere Partnerorganisation STEPS geflüchtete Kinder und Jugendliche, die allein oder mit ihren Eltern auf der Straße leben müssen. STEPS ermöglicht jungen Menschen Zugang zu Übernachtungsmöglichkeiten, Bildungsangeboten und juristischer Unterstützung.
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