Insektenoase statt Betonwüste

Heimische Sträucher, Wildblumen und neue Nistmöglichkeiten machen die Grünflächen rund um das Hilpert Denkmal in Eidelstedt zukünftig attraktiver für Mensch und Tier. Das Wohnungsunternehmen Vonovia verwaltet die Fläche und ließ sich im Vorfeld vom NABU Hamburg bei der naturnahen Neugestaltung beraten. Die Zusammenarbeit kam im Rahmen des Projektes UnternehmensNatur zustande, das gemeinsam von der Handelskammer Hamburg, der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und dem NABU Hamburg durchgeführt wird.

Nach einer gemeinsamen Begehung des Geländes erstellte die Biologin Franziska Schmidt-Lewerkühne, die das Projekt beim NABU betreut, einen Maßnahmenkatalog für eine Umgestaltung der Anlage. Ihr Vorschlag: Ein bunter Wildblumensaum und zusätzliche Stauden wie Natternkopf, Blauweiderich und Wiesenmargerite bieten Hummeln, Schmetterlingen und Wildbienen Nahrung und Unterschlupf und leisten einen Beitrag zur städtischen Artenvielfalt. Eine weitere Empfehlung war das Anbringen von Nistkästen für den Star. Der Bestand des Gebäudebrüters geht in Hamburg immer mehr zurück. Nisthilfen sind deshalb eine sinnvolle Förderung der Starenpopulation in Eidelstedt.

Die naturnahe Umgestaltung des Hilpert Denkmals wird nun von Vonovia realisiert. Die Grünfläche rund um das Hilpert Denkmal liegt in direkter Nachbarschaft eines Vonovia-Wohnkomplexes und soll den Bewohner*innen die Möglichkeit zum Naturgenuss vor der Haustür bieten. Anne Werner, Regionalbereichsleiterin für Hamburg von Vonovia, zeigt sich erfreut: „Das Hilpert Denkmal lädt durch die Umgestaltung zum Verweilen ein. Die bunt blühenden Flächen werden hoffentlich nicht nur eine Bereicherung für die Natur hier, sondern auch für die Menschen in der Nachbarschaft. Wir würden uns freuen, wenn wir gemeinsam mit dem NABU weitere solcher Projekte umsetzen können und die Grünflächen in unseren Quartieren so noch besser für den Naturschutz nutzen können.“

Für den NABU ist die Umgestaltung der Anlage ein wichtiges Beispiel. „Diese Zusammenarbeit macht deutlich, dass es in Hamburg noch viele Flächen gibt, auf denen kleine oder große Oasen für die Artenvielfalt entstehen könnten. Insbesondere Wohnungsbaugesellschaften verwalten und pflegen viele Grundstücke. Da kann man mehr machen für die Natur als nur grünen Rasen anzulegen“, erklärt Tobias Hinsch, Geschäftsführer des NABU Hamburg. „Es wäre eine tolle Unterstützung für die Artenvielfalt in unserer Stadt, wenn weitere Unternehmen dem Beispiel von Vonovia folgen und sich durch das Projekt UnternehmensNatur beraten lassen.“

Weitere Informationen zum Projekt UnternehmensNatur unter www.NABU-Hamburg.de/unternehmensnatur. 

Das Projekt am Hilpertdenkmal wird von der Freien und Hansestadt Hamburg mit Mitteln aus dem Programm Integrierte Stadtteilentwicklung gefördert Weitere Informationen zum Programm unter www.eidelstedt-mitte.de

Hintergrund zum Projekt UnternehmensNatur

Artenschwund und der Verlust der biologischen Vielfalt sind auch in Hamburg ernste Probleme. In der Stadt ist insbesondere die Vernetzung der vorhandenen Lebensräume von Bedeutung. Durch die Schaffung von zusätzlichen naturnahen Flächen entstehen ökologische Trittsteine. Diese vernetzen vorhandene Grünanlagen und Naturschutzgebiete und bieten damit vielen Arten bessere Lebensbedingungen. Betriebs- und Industriegelände sind in Hamburg aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Flächengrößen dafür besonders geeignet. Durch das freiwillige Engagement von Unternehmen lassen sich hier ökologisch wertvolle Lebensräume schaffen. Davon profitieren Natur und Mensch. Mitarbeiter*innen und Anwohner*innen können so mehr Natur in ihrem Umfeld erleben oder sich im Rahmen von Aktionstagen selbst an der naturnahen Umgestaltung beteiligen. Nicht zuletzt kann das Unternehmen sich mit einer „grünen Visitenkarte“ präsentieren.

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