Dabei steht den Kommunen viel Geld zur Verfügung. Das Bundesverkehrsministerium hat Ländern und Städten bis 2023 zum Ausbau der Radverkehrsnetze 1,46 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. „Um die Radinfrastruktur schnell, zusammenhängend und flächendeckend zwischen Stadt und Land auszubauen, ist dies immer noch zu wenig“, gibt Prof. Angela Francke zu bedenken, seit März Stiftungsprofessorin für Radverkehr an der Hochschule Karlsruhe.“ Die Förderung für den Radverkehr beträgt trotz der Steigerungen, die sehr sinnvoll und notwendig sind, nur einen kleinen Anteil vom gesamten Verkehrshaushaltsbudget.“ Und sie erwartet, dass die Entflechtung von Auto- und Fahrradverkehr viel Zeit benötigt. Es sei aber „nicht unmöglich, in kürzerer Zeit als die Niederlande eine sichere, komfortable Fahrrad-Infrastruktur zu bauen“, so Prof. Francke. Dafür bedürfe es dennoch „ausreichender Zeit für Planung, damit eine Infrastruktur geschaffen wird, die auch langfristig einem wachsenden Radverkehrsaufkommen gerecht werden kann.“ Allerdings werde dafür „fachkundiges Personal in den Städten und Gemeinden benötigt.“
Das fehlt jedoch nach Meinung stellvertretende Bundesvorsitzende des ADFC, Rebecca Peters. „Viele Kommunen haben weder die personellen noch konzeptionellen Voraussetzungen dafür geschaffen, um das Geld des Bundes für den Radwegebau zu beantragen und verbauen zu können. So bleibt das Fahrradland Deutschland noch lange eine Großbaustelle.“ Dass dies trotzdem möglich ist, zeigt das Ergebnis der Stadt Frankfurt im ADFC-Fahrradklimatest. Die hessische Metropole hat die Verkehrsflächen neu verteilt und dem Radverkehr mehr Platz eingeräumt. Die Folge: Der Radverkehrsanteil in Frankfurt ist innerhalb von 15 Jahren von 8 auf fast 20 Prozent gestiegen.
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