Porzellanstraße macht Kulturgeschichte lebendig

Der „Tag des Thüringer Porzellans“ lebt nicht nur von der Präsentation faszinierender Stücke allein, sondern auch von spannenden persönlichen Begegnungen und einem facettenreichen Rahmenprogramm. Da dieses zu Pandemiezeiten nicht gewährleistet werden kann, haben sich die Organisatoren entschlossen, das für den 11. und 12. April geplante Event auf das erste Oktoberwochenende (2./3. Oktober 2021) zu verschieben. Freunde des „weißen Goldes“ müssen aber im Frühling nicht auf spannende Entdeckungen verzichten: Neun Standorte der Porzellanstraße sind ab sofort virtuell im Netz zu erleben. Und ein neuer Podcast macht das bedeutende Stück Kulturgeschichte aus Thüringen noch lebendiger.

Besucher können sich nun etwa im Museum Eisfeld, im Museum Pößneck, in der Fabrik von Eschenbach Porzellan in Triptis, in der Leuchtenburg oder in der Porzellangalerie der Heidecksburg per Maus durch die Räume bewegen. Auch die Manufaktur in Reichenbach, die Porzellansammlung im Schloss Altenburg und die Porzellandesignerin Kati Zorn laden Gäste zum virtuellen Rundgang ein. Beim Porzellanhersteller Wagner und Apel dürfen die Besucher sogar den urigen alten Dachboden erkunden, wo unter Spinnenweben und Staubschichten vergangener Jahre längst vergessene, aussortierte Porzellane schlummern. Mit der Digitalisierung wird so auch ein Stück Porzellangeschichte dauerhaft sichtbar gemacht.

Ein neuer Podcast gibt spannende EinblickeWeitere spannende Entdeckungen und Geschichten zu den zahlreichen Facetten des Thüringer Porzellans verspricht der neue Audiopodcast der Porzellanstraße, der ebenfalls in diesen Tagen online geht. So erzählt etwa der 80jährige und noch täglich in der Manufaktur Wagner & Apel anzutreffende Geschäftsführer Hans-Heinrich Seibert von bewegten Zeiten. Sven-Erik Hitzer, Ideengeber der Stiftung Leuchtenburg und Inititator des Tags des Thüringer Porzellans, umreißt seine Vision für das Thüringer Porzellan und gibt Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Porzellanwelten. Und die junge Künstlerin Cosima Göpfert, die moderne „Konzeptkunst“ macht, berichtet, wie sie ganz zufällig zum Porzellan kam. Die Zuhörer:innen erfahren nicht nur von den Ilmenauer Wedgewood-Porzellanen, der Familie Conta aus Pößneck, dem Eisenacher Haartrachtenservice oder dem Jenaer van de Velde-Porzellan. Auch aus Altenburg, Arnstadt, Gotha, Kahla, Könitz, Rudolstadt u.v.m. werden Geschichten um das weiße Gold erzählt. Insgesamt 40 Audiobeiträge sollen bis zum Oktober entstehen.

Mit den virtuellen Rundgängen und den Podcasts entwickelt sich die Website der Porzellanstraße nach und nach zu einer Erlebnisplattform, die auf die authentischen Orte auf besondere Weise aufmerksam macht. Nunmehr ist die Porzellanstraße nicht nur eine touristische Reiseroute, sie macht Kulturgeschichte lebendig. Die Leuchtenburg ist Sitz der Thüringer Porzellanstraße und fungiert als Zentrum für Thüringer Porzellan, das bis heute den ganzen Freistaat prägt.

Weitere Infos: www.thueringer-porzellan.de

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