das TEam kennt die schätze des schlosses
„Im Rokoko-Appartement weise ich die Gäste immer auf die wunderschöne Standuhr hin.“ Schlossführerin Valentina Hoppe richtet ihren Blick auf eine für Weikersheim untypische Kostbarkeit. Dass Schloss Weikersheim auch Räume aus der Rokokozeit im späten 18. Jahrhundert hat – das wissen nicht viele. Das Team in Weikersheim kennt die Schätze des Schlosses natürlich im Detail – und hat zum Teil ganz ungewöhnliche Vorlieben, abseits von den bekannten Glanzstücken des Schlosses.
Perfektes Bild ganzer Epochen
Berühmt ist das Residenzschloss der Grafen von Hohenlohe-Weikersheim vor allem für zwei Epochen, die sich hier in grandiosem Erhaltungszustand bewahrt haben: Nach der Zeit der mittelalterlichen Burg, von der noch der hohe Turm erhalten ist, entstand in der Zeit um 1600 der Schlossneubau. Prachtvolle Renaissanceräume stammen aus dieser Zeit, der bekannteste: der Rittersaal mit seinen großen Tierplastiken. Gute hundert Jahre später ging es weiter: Das Schloss wurde umgebaut und neu ausgestattet als barocke Residenz, mit eindrucksvollen Wohnräumen vom Beginn des 18. Jahrhunderts und vor allem mit einem glänzenden Schlossgarten.
Die Moden wechseln im Schloss
Das Herrscherpaar der Zeit, Graf Carl Ludwig und seine Frau Fürstin Elisabeth Friederike Sophie, überlebten ihren Sohn: Der letzte Erbe starb als junger Mann. Schloss Weikersheim wurde von einem anderen Zweig der Familie übernommen. Obwohl der neue Eigentümer Ludwig Friedrich Carl von Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen gar nicht mehr richtig im Schloss einzog, ließ er dennoch eine Wohnung neu herrichten. 1766 / 1767 entstand so im Langenburger Bau ein Appartement im damals modernen Stil – Rokoko. Denn der Geschmack wechselte damals genauso schnell wie heute. Welcher junge Mensch würde heute freiwillig so wohnen seine Großeltern vor 50 Jahren in den 1970er-Jahren? So ging es wohl auch Ludwig Friedrich Carl. Er brachte verspielte Rokokoformen ins ehrwürdige Schloss Weikersheim.
Weiss und gold und beschwingt
Und das auf hohem Niveau! Der ganze Raum ist in einem Schwung durchkomponiert, vom Stuck an der Decke bis zur gewölbten Ecknische, in der die feine Standuhr, das Lieblingsstück von Schlossführerin Valentina Hoppe steht. Elegantes Weiß und Gold, schmale Palmzweige und wippende Ranken bilden ein ganz und gar nicht geradliniges und sogar leicht unsymmetrisches Dekor. Valentina Hoppe gefällt besonders die schlanke Standuhr: „weil sie gleichzeitig einfach wirkt und doch ein Prunkstück ist.“
Purer Luxus: die eigene uhr
Und tatsächlich war die Uhr war auch noch im 18. Jahrhundert ein Luxusgegenstand. Schon das feine Uhrwerk war ein kostbares, ja teures Stück feinste Handarbeit aus der Werkstatt eines Spezialisten. Während die meisten Menschen noch nach dem Sonnenstand lebten oder auf die Turmuhr der Stadtkirche schauten, hatte der Graf seinen Chronometer sogar in der Wohnung stehen! Wahrer Luxus im Vergleich mit der zeitgenössischen Umgebung.
Eine Neue Zeit zeichnet sich ab
Valentina Hoppe schätzt an der feinen Standuhr die Eleganz: Als Schloss-Kennerin nimmt sie deutlich wahr, wie sie sich heiter und beschwingt abhebt von der viel ernsteren Ausstattung früherer Jahrhunderte – absolut modern in ihren Rokokoformen. Besonders gefällt ihr, wie sich die Uhr ins durchkomponierte Ensemble fügt: „So wie sie dasteht, weiß mit goldenen Ornamenten, passt sie perfekt zum Ofen in der anderen Ecke und zum gesamten Raum.“
Service und information
Derzeit öffnen die Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg vorsichtig wieder die Tore im Rahmen der Regelungen der Corona-Verordnung des Landes und im Blick auf die Inzidenzwerte der Region. Der Schlossgarten Weikersheim öffnet wieder am 16. März; das Schloss muss leider vorerst geschlossen bleiben.
INFORMATIONEN
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
Telefon +49 (0) 79 34 .9 92 95 0
info@schloss-weikersheim.de
www.schloss-weikersheim.de
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Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Schlossraum 22 a
76646 Bruchsal
Telefon: +49 (7251) 74-2770
Telefax: null
http://www.schloss-bruchsal.de/
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